Politik

Umfrage: AfD festigt bundesweit den dritten Platz

Die AfD setzt sich bundesweit von den Grünen ab und festigt ihren dritten Platz. Die Zufriedenheit mit Bundeskanzlerin Merkel ist auf den tiefsten Wert seit 2011 gesunken. Der AfD-Politiker Gauland hält in Mecklenburg-Vorpommern 30 Prozent für die AfD für möglich.
02.09.2016 03:12
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die AfD befindet sich kurz vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern auch bundesweit im Aufwind. Nach einer am Donnerstag veröffentlichten Infratest-Dimap-Umfrage für die ARD legt die Partei im Vergleich zum Vormonat zwei Punkte auf 14 Prozent zu. Während die Union einen Punkt auf 33 Prozent abgibt, verbessert sich die SPD um einen Punkt auf 23 Prozent. Die Linken liegen unverändert bei neun Prozent, während die Grünen zwei Punkte verlieren und auf elf Prozent kommen. Die FDP müsste mit fünf Prozent um den Einzug in den Bundestag bangen, wenn jetzt gewählt würde. In Mecklenburg-Vorpommern, wo am Sonntag ein neuer Landtag gewählt wird, hat die AfD in einer Umfrage vom Dienstag die CDU erstmals überholt und belegt den dritten Platz.

Der Vize-Bundesvorsitzende der AfD, Alexander Gauland, hält bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am Sonntag 30 Prozent der Stimmen für seine Partei für möglich. Er sei sicher, dass die AfD im Nordosten das beste Ergebnis bei einer Landtagswahl in Deutschland bisher einfahren werde, sagte Gauland am Donnerstagabend bei der offiziellen Wahlkampfabschluss-Kundgebung der Partei in Schwerin. Umfragen sehen die AfD bei bis zu 23 Prozent. Den bislang größten Stimmenanteil hat die AfD bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im März mit 24,3 Prozent bekommen.

Gauland unterstrich die Bedeutung der Wahl am Sonntag und der zum Berliner Abgeordnetenhaus in zwei Wochen für die Bundestagswahl 2017. Es gehe der AfD darum, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) abzuwählen, sagte er. Gauland nannte Merkel erneut «Kanzlerin-Diktatorin». Sie habe quasi im Alleingang vor einem Jahr die Grenzen geöffnet und isoliere mit ihrer Politik Deutschland.

Auch das US-Magazin Politico hält es für möglich, dass die AfD stärkste Partei in Mecklenburg werden könnte.

Mit Blick auf die zerstrittene AfD in Baden-Württemberg mahnte Gauland seine Partei zur Einheit. Eine gespaltene Fraktion sei ein Zeichen von Schwäche, sagte er. Erwartungen der Wähler könnten so nicht erfüllt werden.

Für die Sonntags-Frage nach dem Verhalten bei einer Bundestagswahl wurden zwischen Montag und Mittwoch 1504 Wahlberechtigte interviewt. Für die Fragen nach den Politiker-Vorlieben wurden von Montag bis Dienstag 1004 Menschen befragt.

Die Zufriedenheit mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat weiter abgenommen. Im am Donnerstagabend veröffentlichten ARD-"Deutschlandtrend" fiel der Zustimmungswert zu Merkel erneut um zwei Punkte auf 45 Prozent. Dies ist ihr niedrigster Wert seit 2011. An der Spitze der Beliebtheitsskala bleibt Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit 73 Prozent (plus zwei).

Auf Platz zwei liegt Finanzminister Wolfgang Schäuble mit 65 Prozent (plus fünf) vor Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit 56 Prozent (plus fünf) und Grünen-Chef Cem Özdemir mit 50 Prozent (minus eins). SPD-Chef Sigmar Gabriel kommt nur auf einen Zustimmungswert von 41 Prozent (plus zwei), CSU-Chef Horst Seehofer auf 44 Prozent (unverändert).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wahlsieger Merz: Trotz Wermutstropfen Rambo-Zambo
23.02.2025

Der CDU-Chef bringt den Vorsprung aus den Umfragen ins Ziel: Die Union gewinnt die Bundestagswahl. Doch ein wichtiges selbstgestecktes Ziel...

DWN
Politik
Politik Historisches Debakel für die SPD: Scholz' Tage sind gezählt
23.02.2025

Trotz Widerstands innerhalb seiner Partei wollte er es noch einmal versuchen – und ist kläglich gescheitert. Die kürzeste Amtszeit...

DWN
Politik
Politik Erwartungen verfehlt: FDP erleidet mit Lindner herbe Wahlniederlage
23.02.2025

Die FDP bleibt unter den eigenen Erwartungen und hat sich von der Krise in der Ampel-Koalition nicht erholt. Parteichef Lindner und seine...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl: Union gewinnt vor AfD, Fiasko für die SPD - droht erneut eine Dreierkoalition?
23.02.2025

CDU und CSU gehen als klare Sieger aus der Bundestagswahl hervor – für die SPD ist es das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Die...

DWN
Politik
Politik Merz triumphiert, Scholz geschwächt: Die Konsequenzen der Wahl
23.02.2025

Deutschland hat entschieden, und es gibt einen klaren Gewinner. Dennoch dürfte die Regierungsbildung herausfordernd werden, da die Zeit...

DWN
Politik
Politik Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht
23.02.2025

Nach der Bundestagswahl beginnt die nächste Phase: die Regierungsbildung. Dabei sind zahlreiche Schritte erforderlich, die sich über...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweizer Infrastrukturexperte: "Deutschland war lange der Wirtschaftsmotor Europas – das muss wieder so sein"
23.02.2025

Deutschland kämpft mit maroden Brücken, Straßen, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetzen. Der Schweizer Infrastrukturexperte Alexander...