Das erste Mal seit 2009 sanken die Exporte Indiens. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen die Exporte um 5,7 Prozent auf 28,7 Milliarden Dollar zurück. Grund für diesen Rückgang ist vor allem die Krise in Europa, Indiens wichtigstem Handelspartner. Aber auch die schwache Nachfrage aus den USA (die Wirtschaft schwächelt wieder – hier) ließ die Ausfuhren sinken. Zusammen mit den umfangreichen Importen von Öl und Gold könnte dies zu einer Ausweitung des Handelsdefizits führen.
Indiens Einfuhren hingegen stiegen im März um 24,3 Prozent auf 42,6 Milliarden Dollar – allein die Öleinfuhren legten um 32,5 Prozent auf 15,8 Milliarden Dollar zu. Der indische Handelsminister Rahul Khullar warnte bereits im Januar, dass die Exporteure ein „schwieriges Jahr“ erwarten müssten. „Der Rückgang der Exporte ist besorgniserregend“, sagt auch Anubhuti Sahay von der Standard Chartered Bank in Mumbai.
Indien kauft mehr als 80 Prozent seines Öls im Ausland und die anziehenden Ölpreise lassen die Importrechnungen steigen. Die kontinuierliche Verschlechterung des indischen Leistungsbilanzdefizits ließ die Rupie 2011 um 16 Prozent gegenüber dem US-Dollar fallen.