Finanzen

EZB bekommt kalte Füße und will nun doch keinen Schrott als Kredit-Sicherheiten

Lesezeit: 1 min
04.07.2012 16:17
Die notleidenden Banken haben der EZB offenbar in den vergangenen Tagen dermaßen viel Schrott als Sicherheiten für Kredite geliefert, dass die EZB nun die Notbremse zieht. Ab sofort herrscht bei der Europäischen Zentralbank wieder Mülltrennung.
EZB bekommt kalte Füße und will nun doch keinen Schrott als Kredit-Sicherheiten

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Knapp eine Wochen ist es her, dass die EZB ihre Bestimmungen für die Hinterlegung von Sicherheiten lockerte. Sie wollte damit mehr Banken auf die Möglichkeit aufmerksam machen, sich mithilfe von Sicherheiten frisches Geld von der Zentralbank holen zu können. Daraufhin haben die Banken die EZB offenbar mit Schrottpapieren überschwemmt (mehr hier).

Nun verschärft die EZB die Auflagen wieder. Dies ist ein Hinweis darauf, wie schlecht es um die Assets der Banken tatsächlich bestellt ist. Vor allem die Banken angeschlagener Länder werden diese Einschränkung zu spüren bekommen. Denn Banken mussten zuletzt immer häufiger auf Staatsgarantien zurückgreifen, damit ihre angeblichen Sicherheiten auch von EZB akzeptiert werden.

Die Staaten halfen ihren Banken allerdings gerne dabei, die frische Liquidität von der EZB beziehen zu können und garantierten für verhältnismäßig viele Papiere. Jetzt zog die EZB die Notbremse: Bisher hinterlegte Papiere mit Staatsgarantien bleiben zwar erhalten, es werden aber keine neuen minderwertigen Assets akzeptiert – auch nicht, wenn ein Staat dafür garantiert.

Ein Schlupfloch für Schrottpapiere wird allerdings noch offen gelassen: Sowohl EFSF als auch ESM – die in der Bankrettung in Spanien noch eine wichtige Rolle spielen sollen – können weiterhin Garantien ausstellen, die die EZB akzeptiert. So kann beispielsweise Spanien weiterhin risikoreiche Assets bei der EZB abladen und dafür frische Liquidität bekommen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Politik
Politik Nato-Ziele: Trump und der mögliche Nato-Kurswechsel in der Ukraine
04.12.2024

Könnte Donald Trump ein Ende des Ukraine-Kriegs herbeiführen? Der Nato-Generalsekretär warnt vor Friedensverhandlungen, die unter Druck...

DWN
Finanzen
Finanzen Ist bei VW, BMW und Mercedes der Lack ab? Deutsche Auto-Aktien im Sinkflug – was das für Anleger bedeutet
04.12.2024

Deutsche Autobauer stehen unter Druck: VW streicht Stellen, BMW ruft Modelle zurück, Opel kämpft mit der Konkurrenz im eigenen Konzern...

DWN
Politik
Politik Bitcoin im Wahlprogramm der AfD: Wie die politische Debatte Deutschland erreicht
03.12.2024

Bundestagswahl 2025: Die Kryptowährung Bitcoin glänzt mit Rekordwerten. Grund genug für die Alternative für Deutschland (AfD), mit...

DWN
Immobilien
Immobilien Haftbefehl gegen René Benko: Italienische Justiz erlässt Haftbefehl gegen Signa-Gründer
03.12.2024

Die italienische Justiz hat einen Haftbefehl gegen René Benko, den Gründer der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa, erlassen....

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell: Neues DAX-Allzeithoch bei über 20.000 Punkten - drohen nun Gewinnmitnahmen?
03.12.2024

Steil bergauf geht es für den DAX aktuell: Nach dem DAX-Allzeithoch am Montag kletterte der deutsche Leitindex am Dienstag über die Marke...

DWN
Politik
Politik Rot-Grün strebt Entlastung bei Stromkosten an - Mehrheitsfindung im Fokus
03.12.2024

Die rot-grüne Minderheitsregierung plant eine Entlastung bei Stromkosten für Unternehmen. Das Bundeskabinett hat in einem Umlaufverfahren...

DWN
Politik
Politik Kriegsrecht: Südkoreas Präsident erklärt Ausnahmezustand – was das genau heißt
03.12.2024

In einer überraschenden Ansprache hat Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol das Kriegsrecht ausgerufen. In einer live übertragenen Rede...

DWN
Politik
Politik Warum sich Ungarn „Viktor Donald Scholz“ wünscht - und eine Zeitmaschine
03.12.2024

Ungarn hat im Sommer die EU-Ratspräsidentschaft übernommen – ist jedoch ausgegrenzt und weitgehend isoliert. Nicht erst seit dem...