Finanzen

Unvorstellbar: Spanien muss 547 Milliarden Euro Schulden refinanzieren

Wegen auslaufender Staatsanleihen, der steigenden Neuverschuldung und unbezahlten Rechnungen muss Spanien bis zum Jahr 2015 einen Schuldenberg von über 50 Prozent seiner Wirtschaftsleistung umschichten. Zu den aktuellen Zinsen ist dies ein unmögliches Unterfangen.
23.07.2012 23:11
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Spanien erwägt vollen Bailout/Notfallkredit notwendig

In den kommenden drei Jahren muss Spanien 547 Milliarden Euro neu finanzieren. Der Finanzierungsbedarf in diesem Zeitraum beträgt damit mehr als die Hälfte des spanischen Bruttoinlandsproduktes. Alleine die Staatsanleihen, die bis Mitte des Jahres 2015 auslaufen und neu vergeben werden müssen, machen knapp ein Drittel des BIP aus: Die spanische Regierung muss 209 Milliarden Euro an langfristigen und 75 Milliarden Euro an kurzfristigen Staatsanleihen neu finanzieren.

Zum Zeitpunkt, als diese Schulden aufgenommen wurden, lagen die Zinsen für spanische Anleihen noch um die 4 Prozent. Inzwischen sind die Zinsen aber massiv gestiegen. Nun erreichten sie einen Rekordwert von 7,5 Prozent (mehr hier). Damit steht Spanien die schwerste Phase seiner Krise noch bevor. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse des Think Tanks Open Europe.

Zusätzlich zu den alten Schulden muss Spanien auch die steigende Neuverschuldung finanzieren. Open Europe rechnet damit, dass das spanische Defizit in den kommenden drei Jahren um 179 Milliarden Euro steigen wird.

Hinzu kommen etwa 105 Milliarden Euro an Rechnungen, die der Staat noch nicht beglichen hat. Auch sie müssten in den nächsten Jahren bezahlt werden. Ein großer Teil dieser Ausstände schuldet der spanische Staat einheimischen Firmen. Bekommen sie ihr Geld nicht, wird dies weitere Pleiten von Unternehmen verursachen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen XRP-Inhaber strömen zu ALL4 Mining, um mit dem Bitcoin-Mining zu beginnen und verdienen 9.777 US-Dollar pro Tag

Nach zwei Bärenmärkten und einem langwierigen Kampf mit der US-Börsenaufsicht SEC hat XRP endlich seinen Rekord von 2018...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Verlockung Bitcoin-Kurs: Doch das Misstrauen wächst mit dem Hype
30.07.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsstrategie machen, institutionelle Anleger kaufen in Milliardenhöhe, und der Bitcoin-Kurs...

DWN
Technologie
Technologie GenAI: Wie Unternehmen generative KI sicher einführen können
30.07.2025

Generative Künstliche Intelligenz (GenAI) verspricht höhere Effizienz und geringere Kosten – doch eine unbedachte Einführung kann...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitszeitgesetz: Arbeitgeber pochen auf wöchentliche Höchstgrenze
30.07.2025

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger will das Arbeitszeitgesetz reformieren – und stößt auf Widerstand. Während die Regierung eine...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt 2026: Wer profitiert – und wer verzichten muss
30.07.2025

Milliardenausgaben für die Rente, Rekordmittel für die Bundeswehr – und trotzdem fehlen dem Staat absehbar über 170 Milliarden Euro....

DWN
Politik
Politik Handelsabkommen mit Zähnen: Die EU zahlt für den Frieden
30.07.2025

Das neue Handelsabkommen zwischen der EU und den USA soll eine Eskalation verhindern – doch der Preis ist hoch. Trotz vermeintlicher...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zölle USA: Deutsche Wirtschaft rutscht in neue Rezession
30.07.2025

Noch bevor die neuen US-Zölle voll greifen, verliert die deutsche Wirtschaft an Schwung. Die Exporte schwächeln, Investitionen sinken –...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis von Kursrutsch erholt: Lohnt sich jetzt der Einstieg? Wie Anleger vom Goldpreis profitieren
30.07.2025

Der Goldpreis hat sich vom Kursrutsch erholt und zeigt sich derzeit stabil. Obwohl die Kursrally vorerst abgeflacht ist, tendiert der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes-Aktie: Gewinn bei Mercedes-Benz bricht um mehr als die Hälfte ein
30.07.2025

Mercedes-Benz meldet einen dramatischen Gewinneinbruch – und das bereits zum zweiten Mal in Folge. Der Konzern kämpft mit schwächelnden...