Finanzen

Wegen Unsicherheit: Deutsche Staatsanleihen finden nicht genügend Käufer

Deutschland schaffte es nicht bei der heutigen Auktion von zehnjährigen Anleihen, den gewünschten Betrag von 5 Milliarden Euro einzunehmen. Angesichts der EZB-Ratssitzung am Donnerstag warten die Anleger lieber ab.
05.09.2012 12:55
Lesezeit: 1 min

Aktuell: USA: Staatsschulden erreichen Rekord von über 16 Billionen Dollar

Ursprünglich wollte die deutsche Finanzagentur heute zehnjährige Anleihen im Wert von 5 Milliarden Euro emittieren. Doch die Auktion scheiterte. Bei nahezu gleichbleibend niedrigen Zinssätzen von 1,42 Prozent konnten nicht genügend Interessenten gefunden werden. die Finanzagentur konnte lediglich Staatsanleihen im Wert von 3,93 Milliarden Euro ausgeben.

Die niedrigen Zinssätze für deutsche Anleihen, die noch immer als sicherer Hafen angesehen werden, hatten bereits in den vergangenen Wochen eine geringere Nachfrage erlebt. die Investition in kurzfristige Anleihen aus Spanien und Italien ist lukrativer, da die Rendite hier um einiges höher ist. Hinzu kommt die EZB-Ratssitzung am Donnerstag. Die Investoren erwarten eine Intervention der Zentralbank (selbst Eurogruppen-Chef Juncker wird nun ungewöhnlicher Weise an der Sitzung teilnehmen - hier). Und die Unsicherheit, welche konkreten Maßnahmen die EZB anwenden wird und was daraus resultiert, hat den Appetit nach den heutigen, deutschen Staatsanleihen deutlich reduziert.

Die übrig gebliebenen Anleihen wird die deutsche Finanzagentur in den nächsten Tagen am Sekundärmarkt veräußern müssen. Grundsätzlich hält die Agentur meistens einen Teil der zu verkaufenden Anleihen dafür zurück, aber bei dieser Auktion war der zu erzielende Wert doch stark unterschritten worden. Das war die zweite Auktion von Anleihen dieser Art, die in diesem Jahr nicht zufriedenstellend beendet werden konnte. Nur, dass diese Mal 28 Prozent der Papiere nicht den Eigentümer wechselten und bei der vorher gescheiterten Aution lediglich 18,4 Prozent über blieben.

Weitere Themen

Deutschland: Geschäfte der Dienstleister so schlecht wie seit drei Jahren nicht

Deutscher Automarkt bricht ein: Minus 4,7 Prozent im August

Nächster Bailout: Zypern braucht 16 Milliarden Euro

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Börsenausblick 2025: Drohen jetzt heftige Kursbeben?
28.06.2025

Die Sommermonate bringen traditionell Unruhe an den Finanzmärkten. Mit Trump im Weißen Haus steigen die Risiken zusätzlich. Erfahren Sie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden für heiße Luft: Ex-OpenAI-Chefin kassiert ohne Produkt
28.06.2025

Ein Start-up ohne Produkt, eine Gründerin mit OpenAI-Vergangenheit – und Investoren, die Milliarden hinterherwerfen. Der KI-Hype kennt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Social Travel: Hostelworld will Facebook des Reisens werden – mit Milliardenpotenzial
28.06.2025

Hostelworld will nicht länger nur Betten vermitteln, sondern das führende soziale Netzwerk für Alleinreisende werden. Warum der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie mit Rekordhoch: Geht die Aufwärtsrally weiter?
27.06.2025

Trotz Handelskrieg und wachsender Konkurrenz feiert die Nvidia-Aktie ein Rekordhoch nach dem anderen. Experten sprechen von einer...

DWN
Politik
Politik Bas überzeugt, Klingbeil verliert Ansehen: SPD-Parteitag bestimmt neues Führungsduo
27.06.2025

Auf dem SPD-Parteitag wurde nicht nur gewählt, sondern auch abgerechnet. Während Bärbel Bas glänzt, kämpft Lars Klingbeil mit einem...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Neobroker Trade Republic: Wie ein Berliner Fintech den Kapitalmarkt für alle geöffnet hat
27.06.2025

Büroräume in Berlin-Kreuzberg, drei Gründer mit einer Vision und eine App, die Europas Sparer an die Börse gebracht hat: Trade Republic...

DWN
Politik
Politik Bundestag stellt Weichen neu: Familiennachzug vorerst gestoppt
27.06.2025

Der Bundestag hat den Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte gestoppt – ein umstrittener Schritt in der deutschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Occidental Petroleum-Aktie: Warren Buffett setzt auf US-Ölgiganten – Risiko oder Chance?
27.06.2025

Warren Buffett stockt seine Beteiligung an der Occidental Petroleum-Aktie weiter auf – während grüne Fonds schließen. DWN zeigt, was...