Die Zahlen über die PKW-Neuzulassungen, die die europäischen Automobilhersteller am Dienstag vermeldeten, bestätigen die Befürchtungen: Der Automarkt in der EU befindet sich in einer rasanten Talfahrt. Kurzarbeit bei Autommobilherstellern und Zulieferern im Herbst dürfte die Folge sein - mit gravierenden Auswirkungen auf die Konjunktur und weiteren Belastungen für die Staatshaushalte. In Frankreich tobt bereits der Streit über die Rettung der Standorte von Peugeot (hier), in Italien sorgt Fiat für Aufregung - der Konzern überlegt die Schließung von besonders traditionsreichen Fabriken im Norden.
Der europäische Automobilhersteller-Verband ACEA meldet ein Minus von 8,9 Prozent von Juli auf August. Von Juni auf Juli waren die Neuzulassungen bereits um 7,8 Prozent gefallen. Aufs ganze Jahr gesehen (acht Monate) ist der europäische Automarkt um 7,1 Prozent geschrumpft.
Mit einem Rückgang um -20,2 Prozent hatte der italienische Markt besonders starke Einbussen zu verzeichnen. Aber auch Frankreich gerät immer mehr unter Druck: -11,4 Prozent sind noch schlechter als die Niederlande mit -15,1 Prozent. Deutschlands Rückgang belief sich auf minus 4,7% Prozent. In Griechenland sanken die Zulassungen um 46,7% an, in Portugal waren es minus 33,1 Prozent. Interessanterweise wurden in Spanien (plus 3,4 Prozent) mehr Fahrzeuge zugelassen, während Großbritannien stabil blieb.
Auf die ersten acht Monate gerechnet gibt es nur in UK Zuwächse - plus 3,3 Prozent. In Deutschland gingen die Zulassungen um 0,6 Prozent zurück, in Spanien hieß es minus 8,5 Prozent, in Frankreich minus 13,4 und in Italien gar minus 19,9 Prozent.