Über 300.000 Menschen in Spanien befinden sich unmittelbar in Not. Ihnen will das Rote Kreuz durch den Aufruf einer Spendenaktion helfen. In den kommenden zwei Jahren sollen somit mehr als 30 Millionen Euro als Hilfsmittel aufgebracht werden. Bis jetzt richteten sich Spendenaktionen durch das Rote Kreuz in Spanien an insgesamt zwei Millionen notleidende im Ausland. Die Situation hat sich jedoch verschärft. Jetzt ist die spanische Bevölkerung selbst auf Hilfe angewiesen.
Am Mittwoch soll die Kampagne „Jetzt mehr als je zuvor“ beginnen. Jedes Jahr am 10. Oktober ist in Spanien der „Tag der kleinen Flagge“, an dem Mitarbeiter des Roten Kreuzes, eine der anerkanntesten Hilfsorganisation des Landes, auf der Straße Geld für Hilfsbedürftige einsammeln. Dieses Jahr gehen die Mittel erstmals an 300.000 Spanier.
Wie die spanische Tageszeitung El Pais mitteilte, „leben 82 Prozent der Betroffenen unterhalb der Armutsgrenze mit einem Einkommen von weniger als 627,28 Euro pro Monat. Bei dieser Bevölkerungsgruppe liegt die Arbeitslosenquote bei 64,86 Prozent“. Viele von ihnen können sich im Winter die Heizung nicht leisten und müssen auf Fleisch und Fisch verzichten. Ein weiteres, gravierendes Problem ist die hohe Arbeitslosigkeit in Spanien. Mehr als jeder vierte Spanier ist arbeitslos. Bei Jugendlichen liegt die Quote sogar über 50 Prozent.
Sechs Spanische Regionen sind bereits zahlungsunfähig (mehr hier). Hinzu kommt, dass die spanische Regierung sich bei der Höhe des Haushaltsloches deutlich verschätzt hat (hier). Spanien braucht Hilfsleistungen in dreistelliger Milliardenhöhe, um seinen Bankensektor zu sanieren und weiterhin handlungsfähig zu sein (hier).