Mitt Romney sagte bei der letzten TV-Debatte mit US-Präsident Barack Obama, dass die USA auf dem Weg seien, das nächste Griechenland zu werden. Das hohe Haushaltsdefizit mache das Land handlungsunfähig. Es sei notwendig, neue Jobs zu schaffen und einen ausgeglichenen Haushalt zu etablieren. Nicht gespart werden solle jedoch beim Verteidigungshaushalt. Die Marine müsse neue Schiffe, die Luftwaffe neue Flugzeuge bekommen. Darüber hinaus sollten Jobs in den kleinen Unternehmen geschaffen werden - zu denen jedoch die Rüstungskonzerne mit Sicherheit nicht gehören. Romney wird in seinem Wahlkampf massiv von der Finanzindustrie unterstützt (hier) - und in einem Mann treffen sich beide Interessen besonders, wie Wired berichtet: Romneys Marine-Berater John F. Lehman, der schon unter Ronald Reagan für den Ausbau der Marine zuständig war, ist Chairman der Private Equity Firma Lehman & Company. Er hat bereits ein Millionenvermögen mit dem Bau von Schiffen gemacht - und gilt nach Einschätzung des Watchdogs Sunlight Foundation als ein Mann, der keine Skrupel hat, seine persönlichen Verbindungen zu seinem persönlichen wirtschaftlichen Vorteil einzusetzen.
In dieser Hinsicht sind die USA bereits wie Griechenland. Obama ging auf diesen Zusammenhang in seiner Replik leider nicht ein, sondern konterte Romneys Votum für einen ausgeglichenen Haushalt mit der Bemerkung, dass die Berechnungen Romneys nicht schlüssig seien: Man könne nicht mehr Geld für die Rüstung ausgeben, die Steuern senken und das ganze Programm auf einer nicht spezifizierten Schließung von Steuerschlupflöchern aufzubauen. Romneys Ruf nach mehr Krieggerät sei antiquiert, man müsse eine moderne Armee aufbauen. Romneys Aussage, die USA habe heute weniger Kriegsschiffe als 1916, konterte Obama mit der Bemerkung: Die USA habe heute auch weniger Kavallerie und Bajonette als 1916.
Eine aktuelle Umfrage prognostiziert überraschender Weise einen Erdrutsch-Sieg für Präsident Obama (hier).
Die komplette dritte Debatte hier: