Vor der US-Präsidentschaftswahl am Dienstag zeichnet sich noch keine klare Entscheidung ab. Der amtierende demokratische Präsident Barack Obama liegt bei 47 Prozent, sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney bei 46 Prozent, so berichtet Reuters am Samstag. Allerdings hatte eine Umfrage erst kürzlich ergeben, dass es der komplizierten Wahlarithmetik wegen zu einem Erdrutsch-Sieg für Obama kommen könnte (mehr hier).
In jedem Fall hat der Wahlkampf beide Kandidaten Milliarden gekostst: Seit Romneys Nominierung als Kandidat der Republikaner im April wurden über eine Million Wahlwerbespots gesendet, so Bloomberg. Die Kontrahenten haben dafür etwa eine Milliarde Dollar ausgegeben. Der weitaus größte Teil der Werbespots wirbt nicht etwa für die eigene Politik, sondern konzentriert sich darauf, den Gegner in ein schlechtes Licht zu rücken. 87 Prozent der Wahlwerbespots hatten einen „negativen Ton“, nur 13 Prozent einen „positiven Ton“. Romney wurde vor allem charakterliche Schwäche vorgeworfen. Obama wurde für seine verschwenderische Politik und den massiven Einsatz der Gelddrucker-Pressen kritisiert.
Dabei ist das Klima im Land deutlich aufgeheizter alsbei vergangenen Wahlgängen. Bei der aktuellen Stimmung im Land bestehe sogar die Gefahr, sozialer Unruhen, urteilt der Finanzblog Zerohedge. Für Aufsehen sorgte am Freitag ein Scherz von TV-Moderator Bill Maher: „Wenn du vorhast, für Mitt Romney zu stimmen, möchte ich dich um eins bitten: Schwarze Menschen wissen, wer du bist, und sie werden dir nachstellen.“