Technologie

Der Volks-Apfel: China liefert die erste echte Apple-Kopie

Das iPhone zu erschwinglichen Preisen: Das Unternehmen Xiamo Technology setzt auf kleine Verkaufszahlen und günstige Preise. Von dem den Apple-Produkten täuschend ähnlichen Modell konnten so seit Verkaufsstart im Oktober bereits 300.000 Exemplare verkauft werden.
09.12.2012 01:03
Lesezeit: 1 min

Im April 2010 wurde der chinesische Smartphone-Hersteller Xiamo Technology gegründet und schon jetzt liegt der Marktwert des Unternehmens bei vier Milliarden Dollar. Die Produkte des Smartphone-Herstellers haben in China einen ähnlichen Kultstatus wie die Apple-Geräte weltweit – dank der nachgeahmten Marketingstrategie, die bisher gut aufgegangen ist. Der Gründer von Xiamo Technology Lei Jun Kleider kleidet sich wie der verstorbene Steve Jobs in Jeans und schwarzen Pullover. „Chinas Medien sagen, ich bin Chinas Steve Jobs," sagte Lei Reuters. „Ich sehe das als Kompliment, aber dieser Vergleich setzt uns auch unter enormen Druck".

Teil der Marketing-Strategie ist vor allem auch die Exklusivität, die Xiamo Technologys Handys vermitteln. Über Chinas twitterähnliche Plattform Weibo werden kleine Informationshäppchen gestreut und auf Termine für den Verkaufsstart eines neues Produktes hingewiesen. Das Unternehmen agiert im Internet und vertreibt hier auch die meisten seiner Smartphones. Zur Exklusivität trägt auch die zunächst kleine Anzahl der neuen Smartphones beim Verkaufsstart bei. Die erste Charge der am 30. Oktober auf den Markt gebrachten Handys lag bei lediglich 50.000 und war in weniger als zwei Minuten ausverkauft. Insgesamt gingen seit Oktober bereits 300.000 des neuen Smartphone-Modells über die digitale Ladentheke. Das Xiamo Phone 2 ist technisch dem Samsung Galaxy S3 und dem iPhone5 von Apple sehr nah. Es kostet aber lediglich 370 Dollar, also in etwa halb so viel wie das vergleichbare Apple-Produkt.

Seit dem ersten Verkauf von Smartphones im Oktober vergangenen Jahres hat das Unternehmen bis jetzt fast sieben Millionen Handys verkauft. „Ich denke, in dieser Branche ist die Liebe von Ihren Kunden das Wichtigste“, so Lei. „Wenn du bei deinem Kunden beliebt bist, wirst du Erfolg haben“. In diesem Jahr wird insgesamt ein Umsatz von nahezu zwei Milliarden Dollar erwartet. Die Chancen für Xiamo Technology sind nicht schlecht. China ist interessanter und lukrativer Smartphone-Markt: Nach 78 Millionen verkauften Smartphones im vergangenen Jahr, werden es in diesem Jahr zwischen 165 und 170 Millionen sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...