Politik

Pentagon: Krieg gegen den Terror wird noch 20 Jahre dauern

Lesezeit: 1 min
17.05.2013 08:50
Das US-Verteidigungsministerium sieht sich berechtigt, den „Krieg gegen den Terror“ überall auf der Welt fortzusetzen. Einige US-Senatoren kritisieren dies. Sie sagen, das Ministerium benötige dafür eine Kriegerklärung durch den US-Kongress.
Pentagon: Krieg gegen den Terror wird noch 20 Jahre dauern

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der sogenannte Krieg gegen den Terror, den die USA gegen al-Qaida könnte noch „mindestens 10 bis 20 Jahre“ dauern, sagte ein hoher Pentagon-Beamter auf einer Senatsanhörung. Es zeigte sich erneut die Uneinigkeit darüber, gegen wen die USA eigentlich Krieg führen und wo die Feinde sich befinden.

Beamte des US-Verteidigungsministeriums sagten am Donnerstag, die USA hätten die rechtliche Befugnis, in Mali, im Kongo und in Syrien militärisch gegen Verbündete von al-Qaida vorzugehen. Die Bedrohungen durch undurchsichtige Gruppen mit Verbindungen zu al-Qaida rechtfertige die fortgesetzte Anwendung des Gesetzes aus dem Jahr 2001, das den „Krieg gegen den Terror“ stützt, zitiert sie die FT.

Auf die Frage, wie lange der „Krieg gegen den Terror“ noch dauern wird, sagte Michael Sheehan, Direktor für Spezialoperationen im Pentagon: „Ich denke, es sind mindestens 10 bis 20 Jahre.“ Robert Taylor, Leiter der Rechtsabteilung, sagte, die USA stünden weiterhin in einem bewaffneten Konflikt mit al-Qaida und „verbündeten Mächten“. Mit dieser Formulierung rechtfertigt die US-Regierung Militäreinsätze, die sich weit entfernt von dem ursprünglichen Kriegsort Afghanistan befinden.

Die Anschläge vom 11. September und die Verabschiedung des Gesetzes sind fast zwölf Jahre her, das den Einsatz von Gewalt gegen Terroristen legitimiert. Einige Senatoren kritisierten die weit reichende Auslegung dieses Gesetzes durch das Pentagon scharf. Sie sagten, es widerspreche der Machtbefugnis des US-Kongress‘, Kriege zu erklären. Senator Angus King sagte, die Aussagen der Pentagon-Beamten seien höchst beunruhigend: „Sie haben hier heute im Wesentlichen die Verfassung neu geschrieben.“

Senator John McCain, der eine Ausweitung des Terror-Gesetzes unterstützt, sagte, die rechtliche Interpretation der Pentagon-Beamten bedeute, „im Grunde genommen haben Sie eine Blanko-Vollmacht im Hinblick darauf, was sie überall in Welt machen“.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...