Vergangene Woche kündigte die Rohstoff-Börse in Hong Kong, die HKMEx, ihre Schließung an. Die Einnahmen konnten die Betriebskosten nicht mehr decken. Die Kontrakte, die über ein zukünftiges Lieferversprechen von Gold oder Silber abgeschlossen wurden, werden nun bar abgewickelt. Eine Lieferung des Goldes erfolgt nicht.
Vor zwei Jahren nahm die HKMEx ihren Betrieb auf. Ziel war es, die steigende Nachfrage aus China nach physischem Gold mittels des Angebots von Derivaten nachzukommen. So wurden Lieferverpflichtungen auf Termin abgeschlossen – einem rasanten Anstieg des Goldpreises konnte entsprechend entgegengewirkt werden.
Wie die Regulierungsbehörde Securities and Futures Commission (SFC) mitteilte, hat die Rohstoff-Börse geschlossen, da die Einnahmen aus dem Handel die Betriebskosten nicht decken können. Die HKMEx bot nur zwei Produkte an: Gold-Futures-Kontrakte und Silber-Futures-Kontrakte. Von Mai 2011 bis Ende April 2013 lag das Handelsvolumen bei 2,4 Millionen Kontrakten, so die FT. Zwar veröffentlichte die Börse keine genauen Daten zu ihren Einnahmen. Aber pro abgeschlossenen Vertrag verlangte sie 50 US-Cents. Dies würde für die vergangenen zwei Jahre Einnahmen von ungefähr 1,2 Millionen Dollar ausmachen.
Hinzu kommt, dass das Handelsvolumen in den ersten vier Monaten dieses Jahres um mehr als 70 Prozent einbrach: Auf nur mehr durchschnittlich 34.000 abgeschlossene Verträge pro Monat. Zum Vergleich: Die Terminbörse Chicago Mercantile Exchange (CME) hat allein am 16. Mai insgesamt 444.995 ernste Nachfragen nach Gold-Futures-Verträgen gehabt.
Die Nachfrage nach physischem Gold ist in China allerdings noch immer sehr groß. Insofern dürfte die Nicht-Lieferung trotz der Verträge mit der HKMEx für einigen Widerstand sorgen (hier).