Politik

Société Générale: China steht vor schmerzhaftem Crash

Lesezeit: 1 min
28.06.2013 10:17
Die neuerliche Geldpolitik der chinesischen Regierung hat zu einer massiven Kreditklemme unter den nationalen Banken geführt. Selbst eine Rückkehr zu einer lockeren Geldpolitik kann den in Gang gesetzten Prozess aber nicht mehr aufhalten, so die Société Générale. Der Anfang vom Ende habe begonnen.
Société Générale: China steht vor schmerzhaftem Crash

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Seit Jahren setzte man in China auf eine äußerst lockere Geldpolitik. Eine Politik, der andere Notenbanken wie die Fed und die EZB folgten. Doch an China sieht man nun, was dieses Gelddrucken auslösen kann und was passiert, wenn der Gürtel plötzlich wieder enger geschnallt wird: Die Banken des Landes befinden sich in einer starken Kreditklemme, die Zinsen für Kredite an die Privatwirtschaft sind immens gestiegen und die Aktienkurse stürzten ab.

In den vergangenen Wochen war der Interbankenzinssatz immens gestiegen. Schon seit längerer Zeit waren die Anforderungen für die Kreditvergabe an Unternehmen und Privatpersonen stetig gestiegen. Die Kreditklemme bei den chinesischen Banken selbst verstärkt diese Entwicklung nun jedoch weiter. Die Banken haben keine Liquidität mehr. Insgesamt wird das Kreditwachstum deshalb von jährlichen 25 Prozent auf 16 bis 18 Prozent fallen, schätzt die Société Générale.

Der Liquiditätsengpass werde zweifellos negative Auswirkungen auf das chinesische Wirtschaftswachstum haben“, sagt Wei Yao von der Société Générale. Die steigenden Interbankenzinsen haben die Unternehmensanleihen und die Kredite von Schattenbanken teurer werden lassen. „Aus unserer Sicht kann die massive Fehlleitung des Kapitals in China nur in dem schmerzhaften Platzen der Blase enden“, zitiert der Businessinsider Wei Yao. Die Frage sei nur noch, wann und in welchem Tempo dies von statten gehen werde.

Mittlerweile spiele es dann auch keine Rolle mehr, ob die chinesische Politik noch in der Lage ist, „ein kontrolliertes Platzen zu erreichen“, so Wei Yao. Es werde weitere negative Konsequenzen geben, wie etwa steigende faule Kredite und zahlreiche Unternehmenspleiten. „Das ist der Anfang vom Ende.“

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...