Nachdem das türkische Militär am Montag einen Kampfhubschrauber der syrischen Armee abgeschossen hat, spricht Syrien von einer „voreiligen“ Reaktion der Türkei. Der Abschuss habe nur einen Grund: Erdogan wolle eine Eskalation der Situation. So könnte ein Militärschlag auch ohne die UN gerechtfertigt werden.
Außenminister Davutoglu will den Fall nach einer genauen Untersuchung der UN und der Nato vorlegen. „Niemand wird es wagen, die türkische Grenze auf irgendeine Art und Weise erneut zu verletzen“, so Davutoglu.
Für Syrien ist der Fall allerdings klar: „Die voreilige Reaktion der türkischen Seite, vor allem, weil der Helikopter bereits auf dem Rückweg war und keine Kampfmission hatte, zeigt die wahre Absicht von Erdogans Regierung“, zitiert Reuters aus dem Statement der syrischen Armee. Die Türkei wolle gezielt eine „Eskalation der Situation an der türkischen Grenze“ herbeiführen. Der Abschuss (hier) sei ein Akt der Selbstverteidigung im Einklang mit den dafür geltenden Regeln gewesen. Wiederholte Warnungen seien nicht beachtet worden, so die Türkei.
Über den Verbleib der Piloten gibt es noch keine offiziellen Angaben. Der türkischen Zeitung Radikal zufolge sollen sich zwei Piloten mit ihren Fallschirmen gerettet haben. Jedoch sollen sie kurz darauf angeblich von syrischen Rebellen getötet worden sein.
Davutoglu traf sich am Montag mit seinen französischen, britischen und US-amerikanischen Kollegen. Die Außenminister kamen beim sogenannten P 3+1-Treffen zusammen, um die weiteren Schritte bezüglich des Syrien-Konflikts zu besprechen.
Die Einigung zwischen den USA und Russland bezüglich der syrischen Chemiewaffen wird von Davutoglu begrüßt. Für die türkische Regierung ist der Deal allerdings nicht ausreichend (mehr hier). „Die türkische Regierung hat immer noch ernsthafte Bedenken angesichts der Massaker des syrischen Regimes, die auch ohne Rückgriff auf chemische Waffen durchgeführt werden“, so Davutoglu auf dem Treffen.