Deutschland

Berlin ist nicht Weimar: Staatsrechtler fordert Drei-Prozent-Hürde

Lesezeit: 1 min
25.09.2013 01:13
Rechtswissenschaftler Ulrich Battis möchte eine Reform des Bundeswahlgesetzes. Er setzt sich für die Abschaffung der Fünf-Prozent-Hürde ein. Eine Drei-Prozent-Hürde sei „gerechter“ und demokratischer. Denn Millionen von Wählerstimmen hatten bei den Bundestagswahlen vergeblich ihre Stimme abgegeben.
Berlin ist nicht Weimar: Staatsrechtler fordert Drei-Prozent-Hürde

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Politik  
Europa  

Die Fünf-Prozent-Hürde bei Wahlen in Deutschland sei „mit dem Grundsatz der Demokratie“ nicht vereinbar. Das jedenfalls ist die Ansicht des Rechtswissenschaftlers Ulrich Battis.

Bei den Bundestagswahlen 2013 seien die Stimmen von sieben Millionen Bürgern ohne jegliche Auswirkungen gewesen. Denn die gingen an Parteien, die unter die Sperrklausel gefallen sind. Deshalb sei eine bundesweite Drei-Prozent-Hürde „gerechter“, so Battis.

Die „Vielfalt der Parteien“ nehme zu, sagt Battis im Interview mit Deutschlandradio Kultur. Die aktuelle Fünf-Prozent-Hürde gelte als „eine Lehre aus Weimar“, in der es eine starke Parteienzersplitterung gegeben hatte. Mehrheitsbildungen wurden somit nahezu unmöglich. Doch Deutschland sei seit 60 Jahren eine „stabile Republik“ und Demokratie.

Zudem sei die Fünf-Prozent-Hürde auf der kommunalen Ebene weitgehend abgeschafft worden. Auch auf Landesebene gebe es einige Beispiele.

Die Alternative für Deutschland (AfD) wäre bei Anwendung der Drei-Prozent-Hürde in den Bundestag eingezogen. In Deutschland herrsche eine „ganz, ganz große Koalition in Europafragen“ und die AfD habe hier einen Gegenstandpunkt vertreten.

„(...) Die Aussage der Kanzlerin vor einiger Zeit, der Euro sei ohne Alternative, ist sicherlich nicht richtig“, so Battis. Es sei ein Verdienst der AfD, dass die Bürger gesehen haben, dass es nun einmal auch Alternativen gebe.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...