Der Internationale Währungsfonds sieht ein großes Risiko für die Weltwirtschaft im aktuellen Haushaltsstreit der USA: Das weltweite Wirtschaftswachstum wird in diesem Jahr um 2,9 Prozent und 2014 um 3,6 Prozent wachsen, so der IWF in seinem neuen Bericht. Damit senkte der Währungsfonds seine Prognose: Im Juli prognostizierte der IWF 3,1 Prozent für 2013 und 3,8 Prozent für 2014.
Eine Pleite der USA könnte in dieser Zeit der Weltwirtschaft „ernsthaft Schaden“ zufügen, so der IWF. „Ein längerer Shutdown könnte beträchtlich, negative Auswirkungen auf das Wachstum haben“, heißt es im IWF-Bericht. Und die „Nichterhöhung der Schuldenobergrenze könnte die Finanzmärkte sowie die Wirtschaft negativ beeinflussen und die ganze Welt anstecken“.
Am Montag betonte Obama noch einmal, dass er mit den Republikanern nicht verhandeln werde. Derzeit liegen die Schulden der USA bei über 16 Billionen Dollar. Ökonomen hatten in den vergangenen Tagen ebenfalls schon vor den Auswirkungen einer US-Pleite auf andere Märkte und Länder gewarnt (hier).
Abgesehen von der Pleitegefahr verwies der IWF aber auch auf die Rolle, die die westlichen Länder derzeit spielen müssen. In einer Zeit, in der China schwächele, müssten die westlichen Länder ihr Wirtschaftswachstum steigern.
Für die USA korrigierte der IWF seine Wachstumsprognose um einen Prozentpunkt: auf 1,6 Prozent für 2013 und 2,6 Prozent 2014. Und während der IWF im Juli für die Eurozone noch eine Kontraktion in Höhe von 0,6 Prozent vorhersagte, sieht der Fonds nun ein Schrumpfen der Wirtschaft um 0,4 Prozent. Vor allem die Finanzindustrie in der Eurozone bleibe zerbrechlich, so der IWF. So sollte die EZB erwägen, den Banken mittels einer weiteren Absenkung des Leitzins zusätzliche finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen.