Am vergangenen Freitag hat sich die türkische Regierungspartei AKP der Allianz der Europäischen Konservativen und Reformisten (AECR) im EU-Parlament angeschlossen.
Die AKP gibt damit ihren Beobachter-Status innerhalb der Europäischen Volkspartei (EVP) auf. Die AECR wird von David Cameron angeführt. Sie setzt sich zusammen aus verschiedenen konservativen Parteien Europas, berichtet EurActiv.
Premier Erdoğan sagte in einer Rede, dass die EVP die Türkei im Zuge der EU-Beitrittsverhandlungen hingehalten habe. Über zehn Jahre habe sein Land falsche Versprechungen erhalten, zitiert EurActiv Erdoğan.
Der türkische Europaminister Egemen Bağış schließt sich der Kritik Erdoğans an. „Die Türkei sei kein Land, welches man auf Dauer vor der Tür stehen lassen kann. Jeder innerhalb Europas wird von nun eine angemessene Botschaft erhalten“, zitiert abhaber.com den Europaminister.
Sowohl Erdoğan als auch Bağış sind sich einig darüber, dass Kanzlerin Angela Merkel eine Hauptrolle in der Hinhalte-Taktik der Türkei gespielt habe.
Mit dem Eintritt in die AECR erhofft sich die Türkei Fortschritte bei den EU-Beitrittsverhandlungen. Denn David Cameron gehört zu den größten Unterstützern eines türkischen EU-Beitritts.
Doch die AECR meldet auf ihrer Internet-Seite, dass noch zwei weitere Parteien ihr beigetreten sind. Dazu gehören die Neue Republik Partei aus Rumänien und die Färöische Volkspartei von den Färöer Inseln. Die AECR hat 16 Mitglieder-Parteien, wovon elf aus dem EU-Raum kommen. Darunter sind sechs aktuelle Regierungs-Parteien.