Die deutsche Industrie ist mit überraschend viel Gegenwind ins Schlussquartal 2013 gestartet: Ihre Aufträge sanken im Oktober so stark wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Wegen der geringeren Nachfrage nach Maschinen und anderen Investitionsgütern fielen sie um 2,2 Prozent zum Vormonat, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mit. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang von 0,6 Prozent gerechnet. Im September waren die Bestellungen - vor allem wegen vieler Großaufträge für den Flugzeugbauer Airbus - noch um 3,1 Prozent gestiegen. Diesmal gab es weniger Großaufträge als üblich.
„Die aktuell schwächere Entwicklung geht ausschließlich auf die Abnahme der Bestellungen an Investitionsgütern zurück, die sich im Monat zuvor im selben Umfang erhöht hatten", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. „Hier machen sich die starken Schwankungen der Großaufträge bemerkbar." Tendenziell ziehe die Nachfrage weiter an. „Dies deutet auf eine fortgesetzt positive Entwicklung der Industriekonjunktur in den kommenden Monaten hin", so das Ministerium.
Die Bestellungen für Maschinen, Geräte, Fahrzeuge und andere Investitionsgüter gingen um 5,2 Prozent zurück. Die Nachfrage nach Vorleistungsgütern wie Chemikalien zog hingegen um 2,2 Prozent an, die nach Konsumgütern um 0,6 Prozent. Die Aufträge aus dem Inland schwächten sich mit 2,0 Prozent etwas weniger stark ab als die aus dem Ausland mit 2,3 Prozent.