Wirtschaft

Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür scheinen einleuchtend.
09.05.2025 11:12
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Wichtigkeit von Gaskraftwerken für die Energiewende und Versorgungssicherheit

"Wir benötigen flexible Gaskraftwerke, die dann Strom liefern, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Und das muss zügig geschehen", erklärte die CDU-Politikerin beim Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee. Es sei entscheidend, "dass wir rasch die Ausschreibung für mindestens 20 Gigawatt Gaskraftwerke starten, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten".

Reiche unterstrich, wie notwendig Gaskraftwerke für die Energieversorgung sind, wie zuletzt der Stromausfall auf der iberischen Halbinsel verdeutlicht habe. Um den Ausbau von Gaskraftwerken finanzierbar zu machen, seien "langfristige Gaslieferverträge" erforderlich, ebenso wie ein Realitätscheck der Energiewende. Es müsse überprüft werden, ob der Ausbau der erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren optimal umgesetzt wurde oder ob die Systemrisiken und Systemkosten dabei vernachlässigt wurden.

"Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat uns unserem Ziel der Klimaneutralität nähergebracht", erklärte Reiche. "Aber er hat auch Systemkosten verursacht, etwa durch Netzausbau, Netzengpässe sowie die Kosten für Kohle- und Gaskraftwerke, die jetzt transparent gemacht werden müssen." Sie kündigte an, dass sie eine "Überwachung und eine ehrliche Bestandsaufnahme der Energiewende" anstoßen werde.

Senken der Energiepreise und kosteneffiziente Lösungen für die Energiewende

Um der Wirtschaft in Deutschland neuen Impuls zu geben, werde die Bundesregierung auch die Strompreise anpacken: "Wir müssen die Stromsteuer senken, die Gas-Speicher-Umlage verringern und einen Industriestrompreis einführen. Dabei muss ich aber sagen, dass dies in Europa eine große Herausforderung darstellt", sagte Reiche. Die Vielfalt der erneuerbaren Energien müsse genutzt werden, "aber dabei müssen wir immer auf die Kosten achten".

Keine Rückkehr zur Kernenergie – Fokus auf Gaskraftwerke

Eine Rückkehr zur Kernkraft, wie sie von CDU und CSU im Wahlkampf gefordert wurde, schließt Reiche ausdrücklich aus. "Der Ausstieg ist abgeschlossen." Ein Wiedereinstieg würde nicht nur hohe finanzielle Kosten verursachen, sondern auch das Vertrauen der Unternehmen in dieses Vorhaben erschweren. Zudem sei es nach wie vor schwierig, in Deutschland einen gesellschaftlichen Konsens für die Kernenergie zu erzielen. Die Chance für eine Rückkehr zur Atomkraft sei in der Energiekrise vertan worden, und "wir müssen nun mit der Situation leben".

Die exportorientierte deutsche Wirtschaft benötige auch dringend neue Freihandelsabkommen, um den Welthandel zu sichern, betonte Reiche. "Das bedeutet, wir müssen Freihandelsverträge mit Chile, Mercosur, Indien, Australien und Mexiko abschließen. Und ich betone, wir brauchen auch die Vereinigten Staaten von Amerika", sagte sie.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Exporte in die USA sinken im fünften Monat in Folge
09.10.2025

Die Vereinigten Staaten sind nach wie vor Deutschlands wichtigster Handelspartner. Doch die Geschäfte erodieren seit Monaten. Auch in...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoff aus Solaranlage: Effiziente Energiegewinnung dank neuer Technologie
09.10.2025

Das belgische Startup Solhyd arbeitet an einer neuartigen Technologie zur Wasserstoffproduktion mit Potenzial für die Energiewende. Das...

DWN
Politik
Politik Bundesregierung will Regeln für E-Scooter ändern
09.10.2025

Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung: Das hört sich sehr technisch an. Dahinter verbirgt sich ein Regelwerk für E-Scooter. Es soll nun...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU reagiert auf Chinas wirtschaftliche Neuausrichtung und dessen Auswirkungen auf globale Lieferketten
09.10.2025

Globale Handelsbeziehungen stehen unter Druck, da wirtschaftliche und politische Faktoren die Strategien von Unternehmen und Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektromobilität stärken: Bundesregierung plant Verlängerung der Steuerbefreiung für Elektrofahrzeuge
08.10.2025

Die deutsche Automobilindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Steigende Anforderungen an Klimaschutz, die Transformation hin zur...

DWN
Politik
Politik Von der Leyen wirft Russland hybriden Krieg gegen EU vor
08.10.2025

Plant Russland einen Angriff auf die EU? Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht schon jetzt Zeichen für einen Krieg – und...

DWN
Politik
Politik Kranken- und Rentenversicherung wird für Gutverdiener teurer
08.10.2025

Erwerbstätige mit höheren Einkommen müssen sich darauf einstellen, im kommenden Jahr mehr für die Renten- und Krankenversicherung zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Industrieproduktion sinkt erneut deutlich - Einbruch in der Autobranche
08.10.2025

Die deutschen Unternehmen drosseln ihre Produktion stärker als erwartet. Vor allem eine Branche verbucht ein sattes Minus. Hat das...