Die südafrikanische Landeswährung Rand bleibt trotz angehobener Leitzinsen unter Druck. Ein Dollar verteuerte sich am Donnerstag um 1,1 Prozent auf 11,38 Rand und notierte damit so hoch wie zuletzt im Oktober 2008. Solange die Kapitalflucht von Investoren aus Schwellenländern anhalte, sei die Währung anfällig, sagen Analysten.
„Die Risiken sind unglaublich hoch in einer neuen und alarmierenden Phase, in der es mehr und mehr nach einer sich auswachsenden Schwellenländer-Krise aussieht“, sagte Marktstratege John Cairns von der Rand Merchant Bank. „Heute wird ein entscheidender Tag - wenn es weitere Verluste beim Rand geben wird, dann könnte die Spirale außer Kontrolle geraten.“ Auch von südafrikanischen Anleihen trennten sich die Investoren: die Rendite der Papiere mit Laufzeit 2015 sprang um 36 Basispunkte auf 7,36 Prozent.
Investoren treibt die Sorge um, dass ein weiteres Eindämmen der US-Geldflut die Kapitalflucht aus Schwellenländern verschärfen könnte. Die US-Notenbank kündigte am Mittwoch an, ihre monatlichen Wertpapierkäufe ab Februar um weitere zehn Milliarden auf dann 65 Milliarden Dollar zu reduzieren (mehr hier). Die Fed will die Geldflut im Laufe des Jahres weiter eindämmen und ihr Anleihenankaufprogramm dann einstellen.
Im Sog der Kapitalflucht versuchen einige Schwellenländer, Währungsturbulenzen mit höheren Leitzinsen unter Kontrolle zu bringen. Die Notenbank in Pretoria hatte am Vortag den Schlüsselzins um einen halben Prozentpunkt auf 5,5 Prozent angehoben. Notenbankchef Gill Marcus betonte indes, mit diesem Schritt vor allem die Inflation in Schach halten zu wollen und nicht durch die Entscheidung der türkischen Zentralbank beeinflusst worden zu sein. Zuvor hatten die türkischen Währungshüter den Leitzins mehr als verdoppelt, um der Abwertung der türkischen Lira gegenzusteuern (hier).