Finanzen

Crash-Gefahr: Südafrikas Rand stürzt ab

Trotz einer Erhöhung der Leitzinsen steht die südafrikanische Währung weiter unter Druck. Die anhaltende Kapital-Flucht westlicher Investoren stürzt die Schwellenländer zunehmend in eine Finanz-Krise.
30.01.2014 12:14
Lesezeit: 1 min

Die südafrikanische Landeswährung Rand bleibt trotz angehobener Leitzinsen unter Druck. Ein Dollar verteuerte sich am Donnerstag um 1,1 Prozent auf 11,38 Rand und notierte damit so hoch wie zuletzt im Oktober 2008. Solange die Kapitalflucht von Investoren aus Schwellenländern anhalte, sei die Währung anfällig, sagen Analysten.

„Die Risiken sind unglaublich hoch in einer neuen und alarmierenden Phase, in der es mehr und mehr nach einer sich auswachsenden Schwellenländer-Krise aussieht“, sagte Marktstratege John Cairns von der Rand Merchant Bank. „Heute wird ein entscheidender Tag - wenn es weitere Verluste beim Rand geben wird, dann könnte die Spirale außer Kontrolle geraten.“ Auch von südafrikanischen Anleihen trennten sich die Investoren: die Rendite der Papiere mit Laufzeit 2015 sprang um 36 Basispunkte auf 7,36 Prozent.

Investoren treibt die Sorge um, dass ein weiteres Eindämmen der US-Geldflut die Kapitalflucht aus Schwellenländern verschärfen könnte. Die US-Notenbank kündigte am Mittwoch an, ihre monatlichen Wertpapierkäufe ab Februar um weitere zehn Milliarden auf dann 65 Milliarden Dollar zu reduzieren (mehr hier). Die Fed will die Geldflut im Laufe des Jahres weiter eindämmen und ihr Anleihenankaufprogramm dann einstellen.

Im Sog der Kapitalflucht versuchen einige Schwellenländer, Währungsturbulenzen mit höheren Leitzinsen unter Kontrolle zu bringen. Die Notenbank in Pretoria hatte am Vortag den Schlüsselzins um einen halben Prozentpunkt auf 5,5 Prozent angehoben. Notenbankchef Gill Marcus betonte indes, mit diesem Schritt vor allem die Inflation in Schach halten zu wollen und nicht durch die Entscheidung der türkischen Zentralbank beeinflusst worden zu sein. Zuvor hatten die türkischen Währungshüter den Leitzins mehr als verdoppelt, um der Abwertung der türkischen Lira gegenzusteuern (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Trudeau-Nachfolger: Mark Carney soll Kanada führen
10.03.2025

Der ehemalige Zentralbankchef Mark Carney wird neuer Vorsitzender der Liberalen Partei in Kanada. Das ergab eine Abstimmung unter...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schuldenbremse Wählerbetrug: 500 Milliarden Sonderschulden mit alten Bundestag - Das Ergebnis von CDU und SPD
10.03.2025

Die Wirtschaft sieht für die CDU einen klaren Auftrag für Umsetzung dringende Wirtschaftsreformen. Doch die SPD und auch die Grünen und...

DWN
Panorama
Panorama 25 Jahre London Eye: Ein Wahrzeichen mit stolzen Eintrittsgeldern
10.03.2025

Das London Eye, ursprünglich nur als temporäres Millennium-Projekt geplant, ist heute eines der bekanntesten Wahrzeichen Londons und...

DWN
Technologie
Technologie Kernfusionsreaktor: Deutschlands Weg zur Fusionsenergie
10.03.2025

Kernfusionsreaktor – eine Technologie mit gigantischem Potenzial, aber vielen offenen Fragen. Die CDU will Deutschland an die Spitze der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Großbaustelle für die neue Regierung
09.03.2025

Die desolate Lage der deutschen Wirtschaft wird eine der größten Herausforderungen für die neue Bundesregierung und das dringendste...

DWN
Panorama
Panorama Ostern: Werden zum Osterfest die Eier knapp?
09.03.2025

Rot, gelb oder grün - bunte Eier stoßen zum Osterfest nicht nur bei Kindern auf Begeisterung. Hunderte Millionen werden jedes Jahr...

DWN
Immobilien
Immobilien Genossenschafts-Wohnungen: Die letzte günstige Wohnoption?
09.03.2025

In Großstädten wie München ist bezahlbarer Wohnraum rarer als Gold. Wohnbaugenossenschaften stellen unter den Prinzipien der Selbsthilfe...

DWN
Technologie
Technologie Solarenergie im Keller: Immer mehr Haushalte speichern Strom
09.03.2025

Wer eine Solaranlage auf dem Dach hat, hat immer häufiger auch einen Batteriespeicher im Keller. Lohnt sich das?