Deutschland

ADAC stürzt ab: Daimler, BMW und Volkswagen geben Preise zurück

ADAC-Chef Peter Meyer hat sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Bei der Wahl zum Lieblingsauto der Deutschen wird seit vielen Jahren manipuliert, sagt ein externer Prüfer. Daimler, BMW und Volkswagen wollen ihre Auszeichnungen zurückgeben.
10.02.2014 13:28
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Nach Volks-Entscheid: SPD-Politiker Stegner warnt Schweizer vor „Verblödung“

Der ADAC hat bei der Wahl zum Lieblingsauto der Deutschen laut einer externen Prüfung schon länger geschummelt. Wie die Wirtschaftsprüfungsfirma Deloitte am Montag mitteilte, waren die Ergebnisse 2014 wie auch in den Jahren zuvor manipuliert.

Für dieses Jahr stellten die Prüfer fest, dass nicht nur die Teilnehmerzahl, sondern auch die Reihenfolge der Platzierung gefälscht wurde. Gründe seien sowohl vorsätzliche Veränderungen wie auch eine technisch fehlerhafte Verarbeitung der Daten.

Der - wegen der Vorwürfe bereits zurückgetretene - ADAC-Kommunikationschef habe kurz vor der Bekanntgabe der Ergebnisse „auf seinem PC verschiedene Szenarien simuliert, bei denen sowohl die Stimmenzahl als auch die Zuordnung der Stimmen zu den einzelnen Modellen willkürlich verändert wurden“.

Es gebe „klare Anhaltspunkte dafür, dass ähnliche Veränderungen auch in den Vorjahren vorgenommen worden sind“, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Untersuchungen der Jahre 2005 bis 2013 seien aber noch nicht abgeschlossen. Je nach Ergebnis würden rechtliche Schritte gegen den Ex-Kommunikationschef vorbereitet.

Der Automobilclub kündigte an, die Auszeichnung Gelber Engel künftig nicht mehr zu vergeben. Die Autobauer Daimler, BMW und Volkswagen machen ihre Drohung wahr: Sie wollen die ADAC-Preise zurückgeben, weil sie wegen der Manipulationen wertlos seien.

ADAC-Präsident Peter Meyer zieht Konsequenzen aus der Manipulationsaffäre beim Automobilclub. Meyer lege sein Amt mit sofortiger Wirkung nieder, teilte der ADAC Nordrhein am Montag mit. Der 64-Jährige, der seit 2001 ADAC-Präsident war, habe die Entscheidung „allein und sorgfältig überlegt“ gefällt.

Meyer wird mit den Worten zitiert, er wolle für Fehler und Manipulationen von hauptamtlichen Führungskräften nicht länger alleine verantwortlich gemacht werden. „Wenn die Gremien in Krisen eine Gefolgschaft nicht leisten, kann es keine strukturellen und unternehmenskulturellen Veränderungen im ADAC geben.“

In der Mitteilung hieß es weiter, die Angriffe und Diffamierungen seiner Person belasteten nicht nur den ADAC, sondern auch seine Familie. Bisher hatte Meyer einen Rücktritt ausgeschlossen (hier).

Weitere Themen

USA schicken Robo-Cops auf Gangster-Jagd

BIZ: Mächtigste Bank der Welt warnt vor Crash des Finanz-Systems

Brasilianische Droge soll gegen Krebs helfen

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...