Politik

Notverkäufe: Kupferpreis stürzt weiter ab

Lesezeit: 1 min
12.03.2014 15:35
Die Furcht der Anleger vor Kupfer-Notverkäufen chinesischer Pleitefirmen hat den Preis für das Metall am Mittwoch erneut gedrückt. An der Londoner Metallbörse LME fiel der Kurs und lag damit auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Juli 2010.
Notverkäufe: Kupferpreis stürzt weiter ab

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Furcht der Anleger vor Kupfer-Notverkäufen chinesischer Pleitefirmen hat den Preis für das Metall am Mittwoch erneut gedrückt. Außerdem sorgten die enttäuschenden Konjunkturdaten der vergangenen Wochen für Verkäufe (mehr hier). An der Londoner Metallbörse LME fiel der Kurs um bis zu ein Prozent und lag mit 6411 Dollar je Tonne auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Juli 2010. In Shanghai rutschte der Terminkontrakt um die maximal möglichen fünf Prozent ab auf ein Viereinhalb-Jahres-Tief von 43.740 Yuan (7119 Dollar).

Etwa 40 Prozent des weltweiten Kupfer-Absatzes gehen nach China. Ein Großteil dieser Importe dient allerdings als Sicherheit für Kredite. Dieses Geld wird dann von sogenannten Schattenbanken an andere Unternehmen weiterverliehen. Nach einer Reihe von Firmenpleiten befürchten Börsianer nun, dass Gläubiger die als Sicherheiten hinterlegten Kupferbestände verkaufen, um an einen Teil ihres Geldes zu kommen. „Aber wenn man sich die Fakten anschaut, deutet bislang noch nichts darauf hin“, betonte Analyst Sijin Cheng von der Barclays Bank in Singapur.

Schattenbanken sind der chinesischen Regierung seit längerem ein Dorn im Auge. Zu dieser Gruppe zählen Versicherer oder Fonds, die bankähnliche Finanzgeschäfte anbieten, dabei aber nicht im selben Umfang staatlich kontrolliert werden wie reguläre Banken.

Eine Serie schwacher Konjunkturdaten nährte zudem Spekulationen auf eine geringere Nachfrage nach Kupfer in China. Börsianer bezeichneten den aktuellen Preisverfall aber als überzogen. Die Regierung werde der Wirtschaft sicher unter die Arme greifen. Insidern zufolge denkt die chinesische Notenbank darüber nach, die Regelungen für die Bargeld-Reserven der Geschäftsbanken zu lockern und damit zusätzliche Mittel für die Kreditvergabe freizumachen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...