Bei seiner regelmäßigen TV-Fragerunde ließ Russlands Präsident Putin auch den Ex-US-Geheimdienstler Edward Snowden eine Frage stellen und antwortete mit einem Seitenhieb auf die USA.
Mehrere Stunden lang hatte Russlands Präsident Wladimir Putin in einer im Fernsehen übertragenen Fragestunde zu den Themen Ukraine-Krise und Krim gesprochen. Dann kam das Thema auf das Verhältnis zu den USA. Putin ließ einen ganz besonderen Zuschauer zu Wort, oder besser zu einer Frage kommen: Den ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden.
Der fragte per Zuschaltung, ob auch Russland - wie die USA - die Daten von Millionen von Menschen abgreife:
„Fängt auch Russland die Kommunikation von Millionen Menschen ab und speichert oder analysiert sie auf irgendeine Art? Und glauben Sie, dass die Modernisierung von Geheimdienst - oder Strafverfolgungsbehörden bei ihren Untersuchungen es rechtfertigt, ganze Gesellschaften anstelle Einzelner unter Verdacht zu stellen?“
Putin sagte:
„Lieber Herr Snowden, Sie waren ein Agent und ich hatte in der Vergangenheit auch etwas mit Geheimdiensten zu tun. Also können wir uns wie Profis austauschen. Solche massenhafte, wahllose Ausspähung erlauben wir uns selbstverständlich nicht und ich hoffe sehr, das wird auch in Zukunft so bleiben.“
„Wir haben nicht die technischen oder finanziellen Mittel, verglichen mit den Vereinigten Staaten. Aber das Wichtigste ist, dass unsere Geheimdienste Gott sei Dank unter strenger Kontrolle des Staates und der Gesellschaft stehen und ihre Aktivitäten gesetzlich geregelt sind.“
Die USA seien für den Vertrauensverlust zwischen ihnen und Russland verantwortlich, unter anderem wegen der NSA-Spähaffäre, so Putin. Er wolle die Zusammenarbeit mit den USA aber wieder verbessern. Dazu sei es notwendig, dass die USA die Interessen anderer und internationales Recht respektierten.
Russland hat Snowden Asyl gewährt. Er lebt an einem geheimen Ort in Moskau.