Deutschland

Gutachten: Armuts-Quote in Deutschland erreicht Höchststand

Vom wachsenden Wohlstand profitiert auch in Deutschland nur eine Minderheit. Noch nie hat es so viele Erwerbstätige gegeben, aber auch noch nie so viele Teilzeitbeschäftigungen. Die Passivität der Politik sei erschreckend, so ein Gutachten des Wohlfahrts-Verbandes.
24.04.2014 12:12
Lesezeit: 1 min

Die Kluft zwischen Arm und Reich wird in Deutschland nach Einschätzung des Paritätischen Gesamtverbandes immer größer. „Am wachsenden Wohlstand haben immer weniger Menschen teil“, sagte der Vorsitzende des Wohlfahrtsverbandes, Rolf Rosenbrock, am Donnerstag in Berlin. Wer die soziale Spaltung bekämpfen wolle, komme um einen Kurswechsel in der Steuerpolitik nicht herum.

Die Passivität der Politik sei erschreckend. Der Verband legte erstmals ein Gutachten zur sozialen Lage vor, das er als Gegenstück zu Einschätzungen des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung oder von Forschungsinstituten künftig jährlich präsentieren will.

„Hinter den volkswirtschaftlichen Erfolgsbilanzen verbirgt sich eine fortschreitende Spaltung der Gesellschaft“, sagte der Verfasser der Studie, Joachim Rock. Noch nie habe es so viele Erwerbstätige gegeben, aber auch noch nie so viele prekäre Tätigkeiten und Teilzeitbeschäftigungen.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stagniere bei etwa einer Million und damit auf hohem Niveau. Die Armuts-Quote habe einen Höchststand erreicht. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes seien 2012 15,2 Prozent der Bevölkerung einkommensarm oder von Armut bedroht gewesen. 2005 lag der Anteil bei 14,7 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie BradyPrinter i7500: Revolution im Hochpräzisionsdruck

Sie haben genug vom altmodischen Druck großer Etikettenmengen? Keine Kalibrierung, keine Formatierung, kein umständliches Hantieren mit...

DWN
Politik
Politik Neue US-Zölle: Was die deutsche Wirtschaft fürchten muss
02.04.2025

Die geplanten Zölle von US-Präsident Trump sorgen für Unruhe in Europa. Niemand weiß genau, welche Branchen betroffen sein werden –...

DWN
Politik
Politik Ukraine erhält massive Militärhilfe aus Schweden und den Niederlanden – Russland weitet Einberufungen aus
02.04.2025

Die Ukraine erhält verstärkte militärische und finanzielle Unterstützung von Schweden und den Niederlanden, während Russland...

DWN
Politik
Politik Migration: Nancy Faeser sieht eigene Migrationspolitik als Erfolg
01.04.2025

Während SPD und Union über eine mögliche Koalition verhandeln: Die geschäftsführende Innenministerin Faeser präsentierte heute...

DWN
Politik
Politik Handelskonflikt eskaliert: EU prüft bislang ungenutztes Instrument
01.04.2025

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA stehen kurz vor einer Eskalation. US-Präsident Trump plant neue Zölle auf eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trumps Zölle - Warum Hyundai jetzt auf Milliarden-Investitionen in den USA setzt
01.04.2025

Geht sein Plan auf? Trumps Zollerhöhungen erzwingen bereits drastische Reaktionen. Hyundai investiert 21 Milliarden US-Dollar in die USA,...

DWN
Politik
Politik AfD holt in Umfrage auf: Union büßt nach Bundestagswahl stark ein
01.04.2025

Nach der Bundestagswahl verliert die Union in den Umfragen, während die AfD kräftig zulegt. Auch SPD und Grüne verzeichnen Rückgänge,...

DWN
Politik
Politik Bamf-Chef Sommer will radikale Asyl-Wende - Rücktritt gefordert
01.04.2025

Bamf-Chef Hans-Eckhard Sommer fordert eine radikale Wende in der deutschen Asylpolitik. Statt individueller Anträge plädiert er für eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Europa-ETF-Vergleich: Wie Sie mit Europa-fokussierten ETFs Geld verdienen - und welche Europa-ETF sinnvoll sind
01.04.2025

Da die Trump-Administration die Unterstützung für die Ukraine zurückfährt, protektionistische Zölle erlässt und sich von der...