In der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Slawjansk sind prorussische Separatisten vor den Gefechten mit dem Militär geflohen. Mindestens zwei Radpanzer mit Separatisten verließen am Montag fluchtartig östliche Vororte der Stadt, die seit Tagen Ziel einer Großoffensive des ukrainischen Militärs ist. In der Separatistenhochburg war heftiges Gefechtsfeuer zu hören. Ein Reuters-Korrespondent berichtete, dass die Kämpfe offenbar immer näher ans Zentrum heranrücken.
Die Bundesregierung fordert unterdessen eine ausführliche Untersuchung der Brand-Katastrophe von Odessa mit Dutzenden Toten. "Die Umstände des Brandes und der Opfer, die er verursacht hat, müssen natürlich jetzt wirklich sehr gründlich aufgearbeitet werden", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Einseitige Schuldzuweisungen seien zum jetzigen Zeitpunkt nicht angebracht. "Es ist wichtig, dass die ukrainische Regierung eine transparente Aufklärung der Vorgänge schnell erreichen will."
Die Regierung in Kiew macht Russland für die Toten von Odessa verantwortlich. Nach Straßenschlachten mit Anhängern der ukrainischen Regierung hatten sich prorussische Demonstranten am Freitag im Gewerkschaftshaus der Stadt verschanzt. Das Gebäude wurde mit Brandsätzen beworfen. In den Flammen starben Dutzende Menschen. Die russische Regierung gibt der ukrainischen Führung und ihren westlichen Unterstützern die Schuld für den Vorfall.