Erstmals seit der Angliederung der Krim an Russland hat Präsident Wladimir Putin die Halbinsel am Schwarzen Meer besucht. Putin nahm in Sewastopol an den Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkriegs teil, darunter eine Militärparade.
Vor 70 Jahren hatte die Rote Armee die Krim von den deutschen Truppen zurückerobert. In der Hafenstadt Sewastopol ist die russische Schwarzmeerflotte stationiert. In einem Referendum hatten sich die Bewohner der Krim im März für einen Beitritt zu Russland ausgesprochen.
Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen bezeichnete den Krim-Besuch Putins als unangemessen. Ähnlich hatte sich im Vorfeld Bundeskanzlerin Angela Merkel zu der Militärparade geäußert.
Bei Kämpfen zwischen ukrainischen Sicherheitskräften und prorussischen Separatisten in der Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben des ukrainischen Innenministers Arsen Awakow rund 20 Aufständische getötet worden. Separatisten hätten versucht, das Polizeipräsidium zu stürmen, teilte der Minister am Freitag mit. Dabei haben es in dem Gebäude heftige Feuergefechte gegeben. Einige Separatisten seien geflüchtet und versuchten, in der Stadt Schutz zu finden. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine gemeldet, Polizisten hätten versucht, das von Separatisten besetzte Gebäude zurückzuerobern.
Die ukrainischen Sicherheitskräfte haben gepanzerte Fahrzeuge in die rund 500.000 Einwohner zählende Stadt gebracht. Pro-russische Kräfte halten in mehreren ostukrainischen Städten Regierungsgebäude besetzt. Sie wollen am Sonntag ein Unabhängigkeitsreferendum abhalten (mehr hier).