Politik

Alt-Kanzler Schröder macht EU für Ukraine-Krise verantwortlich

Lesezeit: 1 min
11.05.2014 14:39
Es war ein Fehler, die Ukraine vor die Wahl zwischen der EU und Russland zu stellen, sagte Schröder. Die EU habe ignoriert, dass die Ukraine ein kulturell tief gespaltenes Land sei. Der Alt-Kanzler forderte Kiew dazu auf, den Militäreinsatz im Osten des Landes zu beenden.
Alt-Kanzler Schröder macht EU für Ukraine-Krise verantwortlich

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die EU für die Ukraine-Krise verantwortlich gemacht und seine Umarmung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verteidigt.

Das 'Entweder oder' - also entweder Assoziierung mit der EU oder Zollunion mit Russland - war der Anfangsfehler“, sagte Schröder der Welt am Sonntag. Die EU habe ignoriert, dass die Ukraine ein kulturell tief gespaltenes Land sei. Er forderte die Regierung in Kiew auf, den Militäreinsatz im Osten des Landes zu beenden und eine „echte Föderalisierung“ der Ukraine einzuleiten.

Schröder warnte zudem davor, den Einfluss Putins auf die Separatisten zu überschätzen: „Die Vorstellung, der russische Präsident oder der Regierungschef oder wer auch immer müsse nur 'Basta' sagen und alles käme in Ordnung, ist sicherlich nicht realistisch.“

Zu seiner Geburtstagsfeier in Sankt Petersburg und seiner herzlichen Umarmung mit dem russischen Präsidenten sagte Schröder, Putin sei keine „Persona non grata“:

„Ich habe nichts zu verbergen, und ich werde mich auch nicht verbiegen. Seitdem ich Wladimir Putin kenne, seit mehr als 14 Jahren, begrüßen wir uns so. Das ändere ich auch nicht in schwierigen Zeiten.“

Schröder hatte vor zwei Wochen seinen Geburtstag mit Putin anlässlich eines Empfangs der Nord Stream AG nachgefeiert. Dabei entstand ein Foto, das beide Männer in herzlicher Umarmung zeigt (mehr hier).

Angesichts der Entwicklungen in der Ukraine wurde die demonstrative Freundschaftsbekundung in Deutschland parteiübergreifend kritisiert. Die CDU wollte sogar ihren außenpolitischen Sprecher entmachten, weil er sich beim Schröder-Geburtstag mit Wladimir Putin getroffen hatte. Doch Philipp Mißfelder kann nach einer ordentlichen Selbstkritik weitermachen (mehr hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...