Politik

Italien: Wirtschaft schrumpft trotz EU-Wahlen

Lesezeit: 1 min
15.05.2014 11:07
Die italienische Wirtschaft ignoriert den Fahrplan zur EU-Wahl und schrumpft im ersten Quartal. Für kritische Beobachter ist das keine Überraschung: Italien steht erst am Anfang der Krise.
Italien: Wirtschaft schrumpft trotz EU-Wahlen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Italiens Wirtschaft ist im ersten Quartal - für die offiziellen Berichterstatter überraschend - geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt sank zwischen Januar und März um 0,1 Prozent zum Vorquartal, wie das nationale Statistikamt am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Experten hingegen mit einem Wachstum von 0,2 Prozent gerechnet. Ende 2013 war die Wirtschaft noch erstmals seit Mitte 2011 wieder um 0,1 Prozent und damit leicht gewachsen. Die EU-Kommission traut Italien für 2014 ein Wachstum von 0,6 Prozent zu.

Italien steckt immer noch in einer Wirtschaftskrise, es gehört zu den am höchsten verschuldeten Ländern der Welt. Regierungschef Matteo Renzi will einen Reformkurs einleiten. Unter anderem hat er Steuererleichterungen für Arbeitnehmer und Firmen auf den Weg gebracht. Ende April hatte sich die Regierung auf Sparpläne geeinigt.

Der von der EU mit viel Pomp eingesetzte Goldman Sachs-Premier Mario Monti hatte nach dem Sturz von Silvio Berlusconi nichts bewegt. Nach der Parlamentswahl herrschte Stillstand, weil sich Parteien vor allem dam,it beschäftigten, wie sie den Newcomer Beppe Grillo in Schach halten können.

Die Jugendarbeitslosigkeit in Italien ist unvermindert hoch, weil die Unternehmen im Zuge der Globalisierung tausende Arbeitsplätze ins Ausland, insbesondere nach Asien verlagert hatten.

Die Macht der Gewerkschaften ist ungebrochen und führt dazu, dass all jene geschützt sind, die einen Arbeitspltaz haben. Insbesondere für ältere Langzeitarbeitslose sieht es dagegen sehr schlecht aus: Sie haben kaum eine Chance auf einen neuen Job, und müssen oft eine Familie ernähren.

Über die Realität der Wirtschaft in Europa lesen Sie im Buch von DWN-Herausgeber Michael Maier, "Die Plünderung der Welt. Wie die Finanz-Eliten unsere Enteignung planen".

Ein ausführliches Kapitel zeigt, wie verheerend die Daten in Europa sind - sowohl im Hinblick auf die Jugend-Arbeitslosigkeit als auch auf die Probleme älterer Arbeitnehmer.

Das Buch ist im Buchhandel erhältlich. Beim Verlag kann es hier bestellt werden.

Das Buch ist auch im Buchhandel und bei Amazon erhältlich - hier. 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...