Politik

Bruder-Krieg der Islamisten erhöht Terror-Gefahr im Westen

Lesezeit: 1 min
03.07.2014 00:28
Die Amerikaner verschärfen die Sicherheit an den Flughäfen und verlangen, dass auch die Europäer aktiv werden. Der Grund: Das Aufkommen neuer islamistischer Gruppen könnte dazu führen, dass sich eine der Gruppen durch eine besonders spektakuläre Aktion im Westen profilieren möchte. Der Machtkampf unter den globalen Terror-Gruppen stellt eine neue Bedrohungslage für den Westen dar.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die USA reagieren mit verschäften Sicherheitsmaßnahmen auf die neue Bedrohungslage durch islamistischen Terror (hier).

Der Grund für die Nervosität in den westlichen Hauptstädten: Ein Bruder-Krieg zwischen unterschiedlichen islamistischen Gruppierungen dürfte nicht dazu führen, dass Terror-Gruppen sich vorrangig mit sich selbst beschäftigen, im Gegenteil: Sicherheitsexperten erwarten, dass die Konkurrenz unter den Terroristen dazu führen könnte, dass sich die Gruppen durch besonders spektakuläre Aktionen gegen den Westen im internen Wettbewerb zu profilieren suchen.

Innerhalb der globalen Dschihadisten-Szene ist nämlich ein Wettlauf um die Macht ausgebrochen. Al Kaida und die Isis-Extremisten melden beide einen Anspruch auf Alleinherrschaft. Diesen wollen sie mit Terror-Anschlägen in Europa und in den USA unter Beweis stellen.

Die Islamisten-Gruppe „Islamischer Staat im Irak und in Syrien“ (Isis) und Al Kaida stehen in blutiger Konkurrenz zueinander. Auslöser dieses Bruder-Kriegs ist das Bestreben von Isis, ein Kalifat im Nahen Osten zu gründen.

Doch diese Entwicklung ist gefährlich für den Westen. Al Kaida muss sich von nun an in Szene setzen, um mit den Isis-Extremisten mithalten zu können. Bombenanschläge gegen Einrichtungen westlicher Staaten wären die Folge. „Dieser Konkurrenzkampf zwischen Dschihadisten ist sehr gefährlich“, zitiert der Deccan Chronicle den Sicherheits-Analysten vom britischen Royal United Service Institute, Shashank Joshi.

Für den saudischen Politik-Analysten Anwar Eshki ist Isis vergleichbar mit dem Video-Spiel Pac-Man. Die Dschihadisten-Gruppe werde alle anderen Terror-Gruppen verschlingen.

Europa ist in größerer Gefahr als die USA. Eine Reihe von jungen Dschihadisten kommen aus den EU-Ländern (mehr hier). Zudem befindet sich der europäische Kontinent in unmittelbarer Nähe des Nahen Ostens. Am Ende wird das Credo lauten: Wer die meisten Anschläge in Europa verübt, der ist am Ende auch der Stärkere von beiden Gruppen.

Doch Isis verfügt über weit mehr finanzielle Ressourcen als die Zöglinge des Al Kaida-Chefs Aiman al-Sawahiri und gilt als die reichste Terror-Gruppe der Welt (mehr hier). Isis-Chef Al Baghdadi sagte am Dienstag, dass er Richter, Anwälte, Ärzte und Menschen mit militärischer Ausbildung zur Einwanderung in das ausgerufene Kalifat auffordert.

Offenbar verfügt die Gruppe über beträchtliche finanzielle Möglichkeiten. Sie ist von politischen Großspendern unabhängig und beschafft sich ihr Geld bei Banküberfällen (mehr dazu hier).

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...