Die USA reagieren mit verschäften Sicherheitsmaßnahmen auf die neue Bedrohungslage durch islamistischen Terror (hier).
Der Grund für die Nervosität in den westlichen Hauptstädten: Ein Bruder-Krieg zwischen unterschiedlichen islamistischen Gruppierungen dürfte nicht dazu führen, dass Terror-Gruppen sich vorrangig mit sich selbst beschäftigen, im Gegenteil: Sicherheitsexperten erwarten, dass die Konkurrenz unter den Terroristen dazu führen könnte, dass sich die Gruppen durch besonders spektakuläre Aktionen gegen den Westen im internen Wettbewerb zu profilieren suchen.
Innerhalb der globalen Dschihadisten-Szene ist nämlich ein Wettlauf um die Macht ausgebrochen. Al Kaida und die Isis-Extremisten melden beide einen Anspruch auf Alleinherrschaft. Diesen wollen sie mit Terror-Anschlägen in Europa und in den USA unter Beweis stellen.
Die Islamisten-Gruppe „Islamischer Staat im Irak und in Syrien“ (Isis) und Al Kaida stehen in blutiger Konkurrenz zueinander. Auslöser dieses Bruder-Kriegs ist das Bestreben von Isis, ein Kalifat im Nahen Osten zu gründen.
Doch diese Entwicklung ist gefährlich für den Westen. Al Kaida muss sich von nun an in Szene setzen, um mit den Isis-Extremisten mithalten zu können. Bombenanschläge gegen Einrichtungen westlicher Staaten wären die Folge. „Dieser Konkurrenzkampf zwischen Dschihadisten ist sehr gefährlich“, zitiert der Deccan Chronicle den Sicherheits-Analysten vom britischen Royal United Service Institute, Shashank Joshi.
Für den saudischen Politik-Analysten Anwar Eshki ist Isis vergleichbar mit dem Video-Spiel Pac-Man. Die Dschihadisten-Gruppe werde alle anderen Terror-Gruppen verschlingen.
Europa ist in größerer Gefahr als die USA. Eine Reihe von jungen Dschihadisten kommen aus den EU-Ländern (mehr hier). Zudem befindet sich der europäische Kontinent in unmittelbarer Nähe des Nahen Ostens. Am Ende wird das Credo lauten: Wer die meisten Anschläge in Europa verübt, der ist am Ende auch der Stärkere von beiden Gruppen.
Doch Isis verfügt über weit mehr finanzielle Ressourcen als die Zöglinge des Al Kaida-Chefs Aiman al-Sawahiri und gilt als die reichste Terror-Gruppe der Welt (mehr hier). Isis-Chef Al Baghdadi sagte am Dienstag, dass er Richter, Anwälte, Ärzte und Menschen mit militärischer Ausbildung zur Einwanderung in das ausgerufene Kalifat auffordert.
Offenbar verfügt die Gruppe über beträchtliche finanzielle Möglichkeiten. Sie ist von politischen Großspendern unabhängig und beschafft sich ihr Geld bei Banküberfällen (mehr dazu hier).