Finanzen

Neue Kämpfe in der Ost-Ukraine lassen Börsen nervös reagieren

Den deutschen Aktienindex belasten die Kämpfe in der Ost-Ukraine. Er verzeichnete am Montag ein Zwei-Monatstief. Auch die russische Börse verbuchte starke Kursverluste. Mögliche Sanktionen gegen Russland sorgen für Unruhe unter den Händlern.
21.07.2014 12:44
Lesezeit: 1 min

Der deutsche Aktienindex wurde am Montag durch die Spannungen in der Ostukraine belastet und verzeichnet weitere Kursverluste. Der Dax verlor am Montag zwischenzeitlich 1,1 Prozent und notierte mit 9.660,12 Zählern so tief, wie seit zwei Monaten nicht mehr. Der MDax gab um 0,69 Prozent nach und auch der TecDax verlor 0,38 Prozent. Der Leitindex der Eurozone, EuroStoxx50, gab ebenfalls um rund ein halbes Prozent nach, wie Ariva berichtet.

Der Vormarsch ukrainischer Regierungstruppen auf die Separatisten-Hochburg Donezk hat an den europäischen Börsen am Montag erneut für Unruhe gesorgt. „Die Lage in der Ukraine hat das Potenzial, sich immer weiter zu verschlimmern“, sagte Analyst Richard Perry vom Brokerhaus Hantec Markets. Auch der mutmaßliche Abschuss eines Passagierflugzeugs über der Ost-Ukraine drückte die Stimmung der Anleger. Sie befürchteten zusätzliche westliche Strafmaßnahmen gegen Russland.

Nach dem mutmaßlichen Abschuss der Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine, drohen die westlichen Staaten Russland erneut mit Sanktionen. Sie machen Russlands Präsidenten Putin direkt für die Vorkommnisse verantwortlich (mehr hier).

„Die Sanktionen der Europäischen Union wurden bislang als etwas halbherzig wahrgenommen“, sagte Michael Hewson, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses CMC Markets. „Nach den schrecklichen Ereignissen der letzten Woche wird es aber schwieriger, sich dem Ruf nach einem härteren Kurs gegenüber Russland zu widersetzen.“ Welche Auswirkungen die Sanktionen auf die noch schwache EU-Wirtschaft haben könnten, bleibt ungewiss.

Angesichts der Krise in der Ukraine gaben auch die Leitindizes der Moskauer Börse um bis zu 1,5 Prozent nach. Mit 1257,12 und 1400,57 Punkten notierten sie so niedrig wie zuletzt Mitte Mai. Bei den westeuropäischen Unternehmen standen vor allem diejenigen mit einen starken Russland-Engagement unter Verkaufsdruck. Die Aktien des Handelskonzerns Metro, des Ölfeld-Ausrüsters Cat Oil, der österreichischen Raiffeisen Bank und der italienischen HVB-Mutter Unicredit verloren zwischen 0,7 und vier Prozent.

Einige Anleger nahmen Kurs auf „sichere Häfen“. Der Bund-Future, der auf der zehnjährigen Bundesanleihe basiert, stieg auf 148,37 Punkte und lag damit nur zwölf Ticks unter seinem Rekordhoch der Vorwoche. Die „Antikrisen-Währung“ Gold verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 1314,15 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Der Euro kostete mit 1,3525 Dollar ungefähr so viel wie zum New Yorker Freitagsschluss.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Neue Regierung: Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister - AfD und Steuerzahlerbund fordern Reform
01.05.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Politik
Politik Trump gegen die Welt: Warum Streit mit Verbündeten das China-Problem nur verschärft
01.05.2025

Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben zweifellos dem internationalen Ruf der USA auf den Finanzmärkten geschadet und das...

DWN
Technologie
Technologie PwC-Studie: Künstliche Intelligenz könnte Weltwirtschaft bis 2035 um 15 Prozent beflügeln – doch der Preis ist hoch
01.05.2025

Während viele Volkswirtschaften unter dem Druck multipler Krisen taumeln – Energiepreise, geopolitische Spannungen, ein fragiles...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Politik schwächt den Dollar – Rogoff sieht Machtverschiebung zugunsten Europas
01.05.2025

Kenneth Rogoff sieht in Trumps Politik den Katalysator für das Ende des Dollar-Zeitalters. Europa steht vor der historischen...

DWN
Finanzen
Finanzen JPMorgan: Zinsschock voraus – Warum US-Bonds Europa ausstechen
01.05.2025

JPMorgan sieht in US-Anleihen den neuen Renditetreiber – Europas zögerliche EZB-Politik wirkt abschreckend auf Investoren.

DWN
Panorama
Panorama Jung oder KI: Zwei Wege zur Lösung des Lkw-Fahrermangels
01.05.2025

Angesichts des anhaltenden Fahrermangels setzt die EU auf die Senkung der Altersgrenze für Lkw-Führerscheine, während die USA auf eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unternehmer weltweit in Alarmbereitschaft: Handelskriege, Schuldenkrisen und KI – Was kommt als Nächstes?
01.05.2025

UBS-Report: Unternehmer zwischen Angst vor Handelskriegen, Hoffnungen auf KI und dem Wettlauf um Nachhaltigkeit.

DWN
Finanzen
Finanzen Versteckte Risiken: Wie die Rentenversprechen zur Illusion werden
01.05.2025

Vorsorge mit Risiko: Warum viele Pensionslösungen nur scheinbar sicher sind – und wie mangelnde Transparenz zum größten Feind der...