Der abrupte Sinneswandel bei der Besetzung des Chefpostens hat den Auto- und Industriezulieferer Schaeffler
Der bisherige Finanzvorstand war in die Bresche gesprungen, als Schaeffler im Herbst den langjährigen Konzernchef Jürgen Geißinger geschasst hatte. Wie damals aus dem verschwiegenen Unternehmen zu hören war, gab es unterschiedliche Auffassungen zwischen dem Manager und den Familienaktionären über die künftige Ausrichtung des Zulieferers. Seit dem Aus für Geißinger übt Rosenfeld die Posten des Vorstandsvorsitzenden und des Finanzchefs parallel aus. Im Frühjahr kündigte er ein neues Strategieprogramm an. Ein neuer Finanzchef wird noch gesucht.
Zu den Halbjahreszahlen sagte Rosenfeld, das Automotive-Segment, die weitaus größere der beiden Sparten, habe sich im ersten Halbjahr deutlich besser entwickelt als der Markt. Das Industriegeschäft legte zum ersten Mal seit langem wieder zu. Am größten fiel das Wachstum in China aus, aber auch in Europa spürte Schaeffler die Erholung. Der Umsatz des Zulieferers kletterte in den ersten sechs Monaten um fast sieben Prozent auf 5,99 Milliarden Euro. Ohne Währungseffekte hätte der Zuwachs den Angaben zufolge knapp zehn Prozent betragen.
Für 2014 äußerte sich Rosenfeld etwas vorsichtiger: Der Umsatz soll jetzt währungsbereinigt um mehr als sieben Prozent steigen. Zuletzt war lediglich allgemein ein Plus in dieser Größenordnung angekündigt; von Währungseffekten war nicht die Rede. Wechselkursbelastungen dürften Schaeffler im Gesamtjahr rund drei Prozent vom Umsatzzuwachs kosten. Rosenfeld bekräftigte das Ziel, wonach die operative Rendite (Ebit-Marge) 2014 zwischen zwölf und 13 Prozent liegen soll. Im ersten Halbjahr erzielte Schaeffler 13,1 Prozent. Eine konkrete Gewinnprognose hat der Konzern nicht abgegeben.