Deutsche und US-amerikanische Truppen sind offenbar schon längst in direkte Kampfhandlungen gegen die Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) verwickelt. Deutsche Soldaten sollen bei der derzeitigen Rückeroberung der nordirakischen Stadt Zumar maßgeblich beteiligt sein. Die Stadt wurde Anfang August von dem IS eingenommen und löste eine humanitäre Krise aus.
„Es wäre nicht das erste Mal, dass deutsche Spezialkräfte ohne Zustimmung des Bundestages im Einsatz sind. Fakt ist, dass sich die Bundesregierung bereits jetzt im Nordirak durch die Waffenlieferungen an die KDP massiv einmischt. Schon am 27.8. wurden zur Koordinierung dieser Rüstungshilfe 6 Verbindungsoffiziere aus dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr nach Erbil entsandt. Ich schenke den Dementis der Bundesregierung auch vor dem Hintergrund keinen besonderen Glauben, als dass im Fall Afghanistan Parlament und Öffentlichkeit über den Einsatz des KSK schlicht belogen wurden. Deutsche Soldaten und Waffen haben im Irak nichts zu suchen. Eine deutsche Militärintervention im Irak - in welcher Form auch immer - lehnt DIE LINKE strikt ab“, sagte Sevim Dagdelen, Sprecherin für Internationale Beziehungen der Fraktion DIE LINKE, den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.
Ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums kommentierte dahingehende Medienberichte gegenüber den Deutschen Wirtschafts Nachrichten:
„Die Bundeswehr hat in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt seit dem 27.08.14 ein militärisches Verbindungselement mit sechs Soldaten am Generalkonsulat in Erbil abgestellt, um dort die weitere Koordination der Abläufe der Hilfslieferungen unterstützen zu können wie z.B. beim Transport und der Übergabe, einschl. ggf. erforderlicher qualifizierter Einweisung bei Übergabe. Darüber hinaus befinden sich zur Zeit keine weiteren Soldaten im Nordirak.“
Hochrangige Mitglieder des kurdischen Militärs und des Geheimdiensts des Nordiraks sagten zuvor der Zeitung The Daily Beast:
„Deutsche und US-amerikanische Boden-Truppen sind hier im Einsatz. Sie unterstützen uns bei den Angriffen gegen den Islamischen Staat.“
Bei den Soldaten aus Deutschland und den USA handele es sich um Mitglieder von Spezialeinheiten. Doch das US-Außenministerium weist die Behauptung von sich. Im Kampf gegen den IS sei lediglich die US-Luftwaffe im Einsatz.
Die deutsche Bundesregierung hat bisher Waffenlieferungen im Wert von 70 Millionen Euro an die Kurden genehmigt.