Politik

Der Petro-Yuan kommt: China schickt Zerstörer in den Persischen Golf

Zum ersten Mal geht ein chinesischer Zerstörer im südiranischen Bandar Abbas vor Anker. China positionierten sich strategisch im Persischen Golf, um sich die besten Zugänge zum Erdöl zu sichern. Peking arbeitet seit geraumer Zeit an der Einführung des Petro-Yuan und will auf Nummer Sicher gehen, dass die Versorgung nicht unterbrochen wird.
24.09.2014 00:22
Lesezeit: 1 min

Ein chinesischer Zerstörer hat im südiranischen Hafen Bandar Abbas angedockt. Ziel des viertägigen Besuches sei, dass die Marine beider Nationen ihr Wissen bei See-Rettungen austauscht, so Hossein Azad, der Marinestützpunkt-Chef in Bandar Abbas. Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass ein Zerstörer aus China den Hafen angesteuert hat.

Besondere Bedeutung bekommt der Besuch dadurch, dass sich der Hafen in der Straße von Hormus befindet, die den Persischen Golf und den Golf von Oman verbindet. Diese Gewässer haben eine besonders hohe strategische Bedeutung, da in der Gegend die wichtigen Erdöl-Fördergebiete liegen und der Rohstoff mittels Schiffsverkehr abtransportiert wird.

Weitere Länder in der Region sind Bahrain, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die 5. Flotte der US-Marine ist in Bahrain stationiert – gleich gegenüber von Bandar Abbas im Süden des Persischen Golfs.

Der chinesische Zerstörer wurde von einem Logistik-Schiff begleitet. Offiziell sind beide Schiffe auf dem Weg in den Golf von Aden als Teil einer internationalen Mission zur Bekämpfung der Piraterie, berichtet AP.

Der Iran hat in den vergangenen Jahren die bilaterale Zusammenarbeit seiner Marine mit mehreren Ländern wegen der Gefahr der Piraterie im Golf von Aden massiv erhöht. In den vergangenen Monaten soll die iranische Marine zwei chinesische Frachtschiffe verteidigt haben, die ins Visier von Piraten geraten sind, berichten iranische Medien.

Im vergangenen Jahr ist eine Gruppe von Schiffen der russischen Marine ebenfalls in Bandar Abbas vor Anker gegangen – auch auf dem Rückweg von einer Pazifik-Mission.

Diese Zusammenarbeit kann als Bemühung des Irans gewertet werden, ein Gleichgewicht zwischen den internationalen Marine-Vertretern in der Straße von Hormus herzustellen. Durch die Passage an der Mündung zum Persischen Golf wird rund ein Fünftel des weltweiten Öls verschifft.

Es verwundert also nicht, dass China und die USA sich vor Ort um die besten Zugänge zum Erdöl positionieren. China will den Petro-Dollar vom Energiemarkt vertreiben. Das soll über Fracking im eigenen Land und einer starken Allianz mit Russland geschaffen werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Teure Tierliebe: Deutsche geben mehr als sieben Milliarden für Haustiere aus
02.05.2025

Heimtiermarkt trotzt Wirtschaftsflaute: Über sieben Milliarden gaben die stolzen Besitzer im vergangenen Jahr für ihre Haustiere aus....

DWN
Politik
Politik Jugendtrendstudie 2025 belegt: Junge Frauen in Deutschland leben mit massiver Angst vor Übergriffen
02.05.2025

Die aktuelle Jugendtrendstudie offenbart, dass die junge Generation sich in ihrem Land nicht mehr sicher fühlt. Besonders Frauen haben...

DWN
Politik
Politik AfD gesichert rechtsextremistisch: Verfassungsschutz stuft die Partei als rechtsextrem ein - Kommt demnächst ein AfD-Verbot?
02.05.2025

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat die AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Der Inlandsgeheimdienst teilte mit,...

DWN
Politik
Politik Kommunalwahlen in Grossbritannien: Nigel Farage und seine Reform UK Partei siegen in Starmers Wahlkreis
02.05.2025

Schwere Niederlage für Labour: In Umfragen hatten sie bereits vor den beiden traditionellen britischen Parteien die Nase vorn. Nun zeigt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rezept für nachhaltige Führung: Was moderne Teamleiter im Jahr 2025 wirklich brauchen
02.05.2025

In einer zunehmend digitalen Arbeitswelt entscheidet nicht mehr Autorität, sondern Empathie und Strategie über den Führungserfolg.

DWN
Panorama
Panorama Kirchensteuer und Kirchgeld 2025: Höhere Einkommensgrenzen sorgen für Entlastung
02.05.2025

Haben Ehepaare unterschiedliche Konfessionen und geben gemeinsam eine Steuererklärung ab, kann das Finanzamt eine zusätzliche Abgabe...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zollkonflikt: EU bietet USA Handelsausgleich von 50 Milliarden Euro an
02.05.2025

Die EU will mit einem milliardenschweren Angebot Strafmaßnahmen aus Washington abwenden. Kann eine Einigung gelingen?

DWN
Panorama
Panorama Corona-Ursprung und Labor-These: China widerspricht US-Regierung
02.05.2025

China macht die USA für den Ursprung des Coronavirus verantwortlich und beschuldigt die US-Regierung, das Thema zu „politisieren“, um...