Politik

Trotz Kurden-Aufstand: Türkei greift nicht gegen den IS ein

Lesezeit: 1 min
10.10.2014 02:27
In der Türkei kommt es zu Zusammenstößen zwischen Kurden und Polizeibeamten. Die Kurden fordern von Ankara eine Militäraktion gegen den Islamischen Staat in Syrien. Doch Ankara hofft, dass der Kampf zwischen den Kurden und dem IS dazu führt, dass eine Pufferzone unter Kontrolle des türkischen Militärs eingerichtet werden könnte.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In den vergangenen Tagen ist es in der Türkei zu massiven Ausschreitungen zwischen Polizeibeamten und militanten Kurden gekommen. Nach türkischen Medienberichten sind dabei 23 Demonstranten und Polizisten ums Leben gekommen. In sechs Städten wurden Ausgangssperren verhängt.

Seit den 1990er Jahren wurde auch erstmals das Militär im Inland eingesetzt, um die öffentliche Ordnung zu wahren. Es kam auch zu Zusammenstößen zwischen kurdischen Islamisten und Anhängern der Terror-Organisation PKK. Aufgebrachte PKK-Sympathisanten griffen in der Stadt Diyarbakir Büros der kurdisch-islamistischen Partei HüdaPar mit Handfeuerwaffen an. Es kamen insgesamt fünf Menschen ums Leben.

Die PKK-nahen Kurden fordern von der Türkei ein militärisches Eingreifen in der syrischen Stadt Kobani. Dort toben seit Wochen Kämpfe zwischen dem Islamischen Staat (IS) und den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG). Doch die türkische Regierung zögert. Das Nato-Land möchte in der Region keine Alleingänge starten.

Der IS hingegen hat am Mittwoch eine Drohung gegen die Türkei ausgesprochen, berichtet die Zeitung Milliyet. Wenn das türkische Militär den IS attackieren sollte, werde es zu Anschlägen in der Türkei kommen. Es gebe Tausende von „Zellen“, die nur darauf warten würden, aktiviert zu werden.

Der Finanz- und Aktienmarkt blieb nicht unberührt von den turbulenten Ereignissen im In- und Ausland. Die Lira hat am Mittwoch gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren. Es gab eine Abwertung in Höhe von 0,8 Prozent. Für einen US-Dollar mussten 2,2929 Türkische Lira gezahlt werden. Die Borsa Istanbul 100 Index (XU100) brach um zwei Prozent ein und lag am Ende des Tages mit 72,943 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit 30. April, meldet Bloomberg.

Doch nach Veröffentlichung der Fed-Sitzungsprotokolle startete die Borsa Istanbul 100 am Donnerstag mit 73,928 Punkten und erholte sich. Um die Mittagszeit lag sie sogar bei 75,023 Punkten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nachlassende Nachfrage: Deutsche Industrie verzeichnet erneut weniger Aufträge
07.05.2024

Trotz einer vielversprechenden Entwicklung im März kämpfen Deutschlands Exporteure nach wie vor mit erheblichen Schwierigkeiten.

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten lassen erneut Zinssenkungsfantasie aufkommen
07.05.2024

Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte verbleiben im Spannungsfeld wechselnder Indikatoren hinsichtlich des zukünftigen Zinspfads...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Menge sichergestellten Kokains im Hamburger Hafen verdreifacht
06.05.2024

Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Der internationale Handel und Kriege im Fokus bei Xi-Besuch in Frankreich
06.05.2024

Auf gute Stimmung machen in Europa: Chinas Staatspräsident Xi besucht seit fünf Jahren mal wieder Frankreich und lächelt, als ihn...

DWN
Politik
Politik Neues Gesicht in der CDU: Helmut Kohl-Enkel will in Bundesvorstand gewählt werden
06.05.2024

Die Kinder von Helmut Kohl haben auf eine Karriere in der Politik verzichtet. Jetzt versucht der Enkel des früheren Bundeskanzlers,...