Ein italienisches Startup hat einen Ofen aus Terracotta entwickelt, der ganze Räume allein mit der Wärmeenergie von vier Kerzen heizen kann. Das Material gibt die Wärme langsam an den Raum ab. Die Methode soll das Heizen mit nur 8 Cent pro Tag ermöglichen.
Egloo ist geformt wie eine kleine Kuppel und hat die Größe eines Frühstückstellers. Im Innern der Kuppel stehen vier Teelichter oder Kerzen, die selbst für das Heizen größerer Räume ausreichend Wärme produzieren sollen, so die Entwickler auf ihrer Projektvorstellung bei der Crowdfundingseite Indiegogo.
Die Grundidee ist nicht neu: Teracotta ist ein Tonmaterial, das traditionell zu Speicherung von Hitze gebraucht wird. Bisher wurde diese aber vor allem für Backöfen genutzt. Der italienischer Student hat die Idee jetzt zu einem Mini-Heizofen für moderne Wohnräumen umfunktioniert – und dazu mit einer zweiten traditionellen Wärmespeichermethode kombiniert: Dem Iglu. Denn die Terracotta-Kuppel ist ähnlich wie die Eishütten der Innuit konstruiert. Die vier Teelichter brennen im Inneren der Kuppel unter einer Art Grillrost, auf dem zwei Kuppeln sitzen. Kleine Lüftungsschächte versorgen die Kerzen mit Luft.
Mit der Kerzenflamme erhitzt sich die kleinere Kuppel und gibt Wärme gleichmäßig an die äußere Kuppel ab. Ein kleines Loch in der Kuppel lässt die Luft, die sich zwischen den beiden Kuppeln erhitzt, nach außen. Frische, kalte Raumluft strömt gleichzeitig durch die Schlitze ins Innere. Ein Kreislauf entsteht, der beständig warme Egloo-Luft gegen kalte Raumluft austauscht.
Dieser soll ermöglichen, dass ein einzelnes Egloo mit vier Kerzen einen Raum von 20 Quadratmeter für bis zu fünf Stunden beheizt. Das entspricht Heizungskosten von rund acht Cent für fünf Stunden Wärme, so die Entwickler. In gerade einmal 30 Minuten soll die Kuppel die Raumtemperatur so um mindestens zwei Grad Celsius anheben. Im März sollen schon die ersten Terrakotta-Öfen für rund 48 Euro pro Stück ausgeliefert werden.