Weltwirtschaft

Kämpfe in Libyen treiben Ölpreis in die Höhe

Lesezeit: 1 min
26.12.2014 14:30
Schwere Kämpfe zwischen islamistischen Milizen und Regierungstruppen in Libyen stoppen den Preisverfall beim Rohöl. Im Ölförderhafen El-Sider ist ein Tank durch den Einschlag einer Rakete in Brand geraten. Der Ölpreis liegt über der Grenze von 60 Dollar pro Barrel.
Kämpfe in Libyen treiben Ölpreis in die Höhe

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die angespannte Situation in Libyen bremst den Preisverfall von Rohöl. Islamistische Milizen zerstörten mit einem Raketenangriff einen Öltank im libyschen Ölförderhafen El-Sider. Libysche Regierungstruppen schlugen zurück. Der Raketenbeschuss führte dazu, dass die Ölförderung unterbrochen werden musste.

Die Ölfördermenge in Libyen ist infolge der Kämpfe seit Mitte Dezember auf 352.000 Barrel pro Tag gefallen, berichtet Bloomberg. Im Oktober waren es noch über 850.000 Barrel. Das entspricht dem Förderniveau von 2011, sagte ein Sprecher der National Oil Corp in Libyen. Auch das Handelsvolumen liegt dadurch 89 Prozent unter dem 100-tägigen Durchschnitt.

„Die Situation in Libyen verschlimmert sich, der Ölnachschub von dort gerät ins Stocken“, sagte Olivier Jakob vom Schweizer Handelsberater Petromatrix. Obwohl die OPEC sich weigert, die Ölfördermenge zu senken und den Ölpreis zu stabilisieren, kommt es durch die schwierige Lage in Libyen doch zu einer Begrenzung des Angebots.

El-Sider ist die drittgrößte Ölförderstelle in Libyen. Ein Ausfall der Produktionsstätte könnte die Ausfuhren von Rohöl aus dem Land deutlich reduzieren. Die OPEC-Staaten hoffen nun darauf, dass sich der Ölpreis wieder stabilisiert, ohne dass die Organisation die Fördermenge reduzieren muss. In Absprache mit den USA und zum großen Nachteil Russlands verzichtete die OPEC bislang auf diese Maßnahme.

Die angespannte Situation in Libyen spielt Saudi-Arabien in die Hände. Der größte Ölproduzent der OPEC braucht für 2015 einen stabilen Ölpreis von etwa 80 Dollar pro Barrel. Im Irak hingegen rechnet man für das kommende Jahr hingegen mit 60 Dollar. Die OPEC setzt darauf, dass Ölproduzenten anderer Länder die Förderung ihrerseits senken. So wollen die Staaten ihren Marktanteil verteidigen. Die 12 Staaten der OPEC fördern etwa 40 Prozent des weltweiten Ölbedarfes.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Menge sichergestellten Kokains im Hamburger Hafen verdreifacht
06.05.2024

Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Der internationale Handel und Kriege im Fokus bei Xi-Besuch in Frankreich
06.05.2024

Auf gute Stimmung machen in Europa: Chinas Staatspräsident Xi besucht seit fünf Jahren mal wieder Frankreich und lächelt, als ihn...

DWN
Politik
Politik Neues Gesicht in der CDU: Helmut Kohl-Enkel will in Bundesvorstand gewählt werden
06.05.2024

Die Kinder von Helmut Kohl haben auf eine Karriere in der Politik verzichtet. Jetzt versucht der Enkel des früheren Bundeskanzlers,...

DWN
Politik
Politik Friedrich Merz bleibt Parteichef: CDU zur sofortigen Regierungsübernahme bereit
06.05.2024

Die CDU trifft sich zum dreitägigen Bundesparteitag in Berlin. Es geht um die Verabschiedung des neuen Parteiprogramms der Union und auch...

DWN
Politik
Politik Scholz zu Besuch in Litauen: „Jeden Zentimeter ihres Territoriums verteidigen"
06.05.2024

Mit der anlaufenden Stationierung einer gefechtsbereiten Brigade an der Nato-Ostflanke geht Deutschland im Bündnis voran. Der...

DWN
Politik
Politik Über Fidschi nach Down under: Annalena Baerbock an der Frontlinie der Klimakrise
06.05.2024

Sie zählen zu den kleinsten Klimasündern, haben aber am stärksten unter den Folgen der Erderwärmung zu leiden. Baerbock ist um die...

DWN
Technologie
Technologie Sprunginnovation: In der Lausitz wird das größte Höhenwindrad der Welt errichtet
06.05.2024

Die Sache klingt zunächst irgendwie tragisch. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen versucht, in der Lausitz in 365 Metern Höhenwinde...