Politik

Schwedischer Militär-Experte: US-Air Force im Baltikum gegen Russland chancenlos

Ein schwedischer Militär-Experte warnt vor einer Selbstüberschätzung der Nato im Baltikum: Die Amerikaner könnten keine Luftüberlegenheit erreichen, wenn es wirklich zu einer militärischen Auseinandersetzung mit Russland käme. Das geplante Manöver der Nato sei eine Solidaritätsadresse in Friedenszeiten, mehr nicht.
21.01.2015 01:34
Lesezeit: 1 min

Der finnische Militär-Analyst Stefan Forss sagt in einem Interview mit der schwedischsprachigen Tageszeitung Finnlands, Hufvudstadsbladet, dass die Luftwaffen-Stützpunkte der baltischen Staaten zu wenig Schutz bieten, um einer russischen Invasion standhalten zu können. „Die stationierten Kampf-Jets würden in einer Kriegs-Situation in große Schwierigkeiten geraten“, so Forss.

Zudem sei es zweifelhaft, dass der Westen Kampfflugzeuge zur Unterstützung entsenden würde. Darüber hinaus verfügen die Russen über ein ausgeprägtes Luftverteidigungs-System in der Baltikum-Enklave Kaliningrad und in St. Petersburg.

Der Aktionsradius der baltischen Luftstreitkräfte sei deshalb ohnehin eingeschränkt. Deshalb sieht er auch das anstehende US-geführte Luftwaffen-Manöver kritisch. Dieses tauge nur für eine „Solidaritäts-Kundgebung“. Die Übung werde „schöne Fotos bieten, aber in einer realen Kriegs-Situation würde die Fassade wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen“, sagt Forss.

An dem Manöver der United States Air Force (USAF) wird auch Schweden teilnehmen. Die US-Botschaft in Finnland meldet, dass auch die finnische Luftwaffe eingeladen wurde. Doch der finnische Präsident Sauli Niinisto sagt, dass keine Einladung eingegangen sei, berichtet der Shanghai Daily. Finnland habe bisher lediglich an einigen NATO-Übungen teilgenommen. Deshalb sei es nicht sicher, ob Finnland an diesem USAF-Manöver teilnehmen werde, so Niinisto.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Greg Abel übernimmt: Der stille Stratege hinter Warren Buffetts Milliarden-Imperium
17.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära. Doch an die Stelle des legendären Investors tritt kein charismatischer Visionär,...

DWN
Panorama
Panorama In Zeiten von Trump: Bleibt das Traumziel USA für Deutsche attraktiv?
17.05.2025

Die USA galten lange als Traumziel für deutsche Urlauber. Doch politische Entwicklungen und wachsende Unsicherheit verändern das Bild....

DWN
Immobilien
Immobilien Koalitionsvertrag 2025: Das bedeutet er für Mieter, Vermieter und Immobilienbesitzer
17.05.2025

Union und SPD haben nach längerem Hin und Her den Koalitionsvertrag für die kommende Regierungsperiode unterschrieben. Was dieser zu den...

DWN
Technologie
Technologie Batteriekrieg mit China: Europa setzt auf Start-ups, Peking baut Gigafabriken
17.05.2025

Der technologische Wettlauf gegen Pekings Expansionsstrategie hat begonnen. Start-ups wie Factorial und Industriegiganten wie Mercedes...

DWN
Politik
Politik Präsidentschaftswahlen in Rumänien: Wird George Simion Trumps „Werkzeug“ in Europa?
17.05.2025

Ein Trump-Verehrer an der Spitze Rumäniens? George Simion, der Favorit für die Präsidentschaft, ist zuversichtlich, dass er die Wahl am...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt: Klingbeils Kraftakt mit zwei Haushalten und einem klaren Ziel
17.05.2025

Ein Kaltstart für Finanzminister Klingbeil: Treffen in Brüssel, die Steuerschätzung, Gespräche der G7 – alles binnen zwei Wochen. Der...

DWN
Politik
Politik Elon Musk: Der stille Umbau der USA in ein Tech-Regime
17.05.2025

Nie zuvor in der modernen Geschichte der USA hat ein einzelner Unternehmer derart tief in den Staat eingegriffen. Elon Musk, offiziell ohne...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up WeSort.AI: Wie künstliche Intelligenz die Mülltrennung revolutioniert
16.05.2025

Die Müllberge wachsen von Jahr zu Jahr, bis 2050 sollen es fast siebzig Prozent mehr Abfall sein. Die Brüder Johannes und Nathanael Laier...