Der schwedische Premier Stefan Löfven hat am Mittwoch in Kiew bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko erklärt, dass sein Land für eine Erweiterung der Sanktionen gegen Russland bereit sei. Schweden vertritt damit eine andere Position als andere EU-Staaten: Griechenland, Italien, Frankreich, Zypern, Ungarn, Österreich und die Slowakei wollen keinesfalls neue Sanktionen. Auch Deutschland ist eher abwartend.
„Wir haben schon erklärt, dass wir bereit sind, falls erforderlich, die Sanktionen zu erweitern. Zumindest sind wir der Ansicht, dass sie verlängert werden müssen“, zitiert die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform Löfven. Außerdem will Stockholm der Regierung in Kiew einen Kredit von über 100 Millionen Dollar zukommen lassen. Die Kreditlinie soll von 2016 bis 2020 laufen und es sollen jährlich 26 Millionen Dollar ausgezahlt werden.
„Die Ukraine ist in einer sehr schwierigen Lage. Die russische Aggression im Osten und die Kämpfe im vergangenen Jahr haben bereits zu einer schweren Wirtschaftskrise geführt“, meldet die schwedische Regierung in einer Mitteilung.
Der Sprecher des schwedischen Premiers, Dan Lundqvist Dahlin, sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten: „Die schwedische Regierung wird bald mit der ukrainischen Regierung die Konditionen des Kredits verhandeln. Diese werden von den Konditionen der IWF-Kredite abhängig sein. Sie werden in diesem Rahmen bestimmt.“ Die sieben führenden Industrienationen G7 und der IWF erwägen nach Angaben von Insidern die Auflage eines Kredit-Pakets für die Ukraine in Höhe von 40 Milliarden Dollar.