Der Geldwäsche-Skandal im Steuerparadies Andorra hat eine Bankpleite in Spanien zur Folge. Dort meldete mit Banco Madrid eine Tochter des beschuldigten andorranischen Geldhauses BPA Insolvenz an. Das gab die spanische Notenbank, die zuletzt die Kontrolle über Banco Madrid übernommen hatte, am Montag bekannt. Kunden des auf Wohlhabende spezialisierten Instituts hätten massenhaft Gelder abgezogen. Hintergrund sind die Vorwürfe gegen den Mutterkonzern Institut Banca Privada D'Andorra (BPA). Nach Darstellung von US-Behörden hat das Geldhaus kriminellen Organisationen in Russland und China dabei geholfen, ihre Gewinne reinzuwaschen.
Die Staatsanwaltschaft in Spanien untersuche nun, ob Banco Madrid an der Geldwäsche beteiligt war, erfuhr Reuters aus Justizkreisen. Banco Madrid hat 15.000 Kunden und verwaltete vor Bekanntwerden der Vorwürfe Vermögenswerte über rund sechs Milliarden Euro. Einlagen bis 100.000 Euro seien abgesichert, betonte die spanische Zentralbank. Höhere Summen hätten weniger als 500 Kunden bei der Bank deponiert.
Der BPA-Chef, der vergangene Woche mit den anderen Vorstandsmitgliedern abgesetzt wurde, ist am Wochenende wegen des Verdachts der Geldwäsche festgenommen worden. Andorras Finanzaufsicht hat BPA unter ihre Kontrolle gestellt.