Politik

Frankreich: Schiffe für Russland könnten wegen Sanktionen verschrottet werden

Lesezeit: 1 min
10.05.2015 00:54
Die französische Regierung überlegt offenbar, die beiden Mistral-Schiffe „Wladiwostok“ und „Sewastopol“ verschrotten zu lassen. Die Schiffe dürfen wegen der EU-Sanktionen nicht an Russland geliefert werden. Sollten die Schiffe tatsächlich zerstört werden, müssen die französischen Steuerzahler für den Schaden aufkommen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Frankreich könnte die beiden Schiffe aus dem geplatzten Mistral-Deal mit Russland versenken oder verschrotten, berichtet die Zeitung Le Figaro. Doch auch ein Verkauf an Länder wie Kanada oder Ägypten komme in Frage.

Derzeit befinden sich die Schiffe „Wladiwostok“ und „Sewastopol“ in der Werft von Saint-Nazaire. Paris und Moskau befinden sich derzeit in einem vertraglichen Streit, weil die Russen den Franzosen für den Deal bereits 890 Millionen Euro überwiesen haben. Der Gesamtwert des Deals liegt bei 1,2 Milliarden Euro.

Kreml-Chef Wladimir Putin will von einem Strafantrag gegen Frankreich aufgrund des gescheiterten Kriegsschiff-Deals absehen. Doch er zweifelt an der Zuverlässigkeit und Souveränität der Regierung in Paris.

Frankreich konnte das geplatzte Geschäft mit Russland bereits teilweise kompensieren. Im April hat Polen, einer der vehementesten Gegner des Mistral-Geschäfts, 50 Airbus-Hubschrauber aus Frankreich gekauft. Der Deal über 2,5 Milliarden Euro gilt bei einigen Experten als Ausgleich für den Mistral-Ausfall. Polen war in den vergangenen Jahren der größte Nettoempfänger von EU-Geldern. 2012 erhielt Polen 12 Milliarden Euro. Das geht aus dem Haushaltsbericht der EU 2012 hervor.

Sollte Frankreich tatsächlich zu dem radikalen Mittel der Verschrottung greifen, dürfte der Schaden beim französischen Steuerzahler hängenbleiben. Die Unternehmen, die das Kriegsgerät geliefert haben, werden auf einer Bezahlung durch den französischen Staat bestehen, weil sie ja keine Schuld an dem geplatzten Geschäft trifft.

Die EU-Kommission hat Frankreich bereits erlaubt, sei Defizit weiter auszudehnen. Paris hat erklärt, die in Maastricht vertraglich vereinbarten Grenzen auch nach der Präsidentschaftswahl nicht einhalten zu wollen. 


Mehr zum Thema:  

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Kaufkraft in Deutschland 2025: Studie sieht große regionale Unterschiede
15.01.2025

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage soll die Kaufkraft der Deutsche laut einer Studie 2025 leicht steigen. Höhere Löhne und...

DWN
Politik
Politik Kalifornien untersagt Immobilienspekulation in Brandgebieten
15.01.2025

Kalifornien verbietet Immobilienspekulation in Brandgebieten. Gouverneur Newsom will Angebote unter Marktwert für drei Monate untersagen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unmotivierte Arbeitnehmer: Nur 48 Prozent der Deutschen geben am Arbeitsplatz ihr Bestes
15.01.2025

Nicht nur die Wirtschaft schwächelt in Deutschland, auch die Arbeitsmoral der Arbeitnehmer. Ein weltweiter Vergleich zeigt: Nicht einmal...

DWN
Politik
Politik EPA: Elektronische Patientenakte kommt - Lauterbach betont Sicherheit der E-Patientenakte
15.01.2025

Die EPA (Elektronische Patientenakte) wird in Arztpraxen eingeführt - zunächst nur in Testregionen, später bundesweit....

DWN
Finanzen
Finanzen Aktionäre in Deutschland: Weniger Deutsche investieren ihr Geld an der Börse
15.01.2025

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist erneut rückläufig: Zum zweiten Mal in Folge sank die Anzahl, liegt aber weiterhin über der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession: Deutschlands Wirtschaft 2024 erneut geschrumpft
15.01.2025

Unsichere Konsumenten, schwächelnde Industrie und sinkende Exporte: Die Rezession setzt Deutschland weiter zu. Auch 2025 stehen die...

DWN
Politik
Politik Syrien: Übergangsregierung spricht sich gegen schnelle Rückkehr von Flüchtlingen aus
15.01.2025

Deutschland diskutiert über die Rückkehr syrischer Flüchtlinge. Seit dem Sturz von Baschar al-Assad fällt der Asylgrund für die...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der Ripple-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt...