Der Bremer Bürgermeister und SPD-Spitzenkandidat Jens Böhrnsen wird nicht erneut für das Amt des Regierungschefs kandidieren. Er ziehe damit die Konsequenz aus dem Wahlergebnis, teilte Böhrnsen am Montag mit. Er wolle dazu beitragen, dass seine Partei "durch eine personelle und inhaltliche Neuaufstellung die politischen Weichen für ein besseres Ergebnis bei der nächsten Bürgerschaftswahl 2019 stellen kann".
Die SPD kam nach der Hochrechnung des Landeswahlleiters von 12.55 Uhr bei der Wahl am Sonntag auf 32,9 Prozent nach 38,6 Prozent 2011. Die Sozialdemokraten werden trotz der Verluste die rot-grüne Regierung fortsetzen können und darin auch den Bürgermeister stellen. Zusammen mit den Grünen, die ebenfalls stark verloren, verfügen sie nach der Hochrechnung über 44 der 83 Sitze im Landesparlament.
Nach dem Amtsverzicht von Böhrnsen hat CDU-Spitzenkandidatin Elisabeth Motschmann ihr Angebot aus dem Wahlkampf erneuert, eine große Koalition einzugehen und die Grünen als SPD-Regierungspartner abzulösen. «Unser Angebot steht, das stand am Anfang des Wahlkampfs, das steht heute. Und nun warten wir mal ab, was passiert», sagte Motschmann am Montag in Berlin. Sie zeigte Verständnis für die Entscheidung Böhrnsens, der damit Konsequenzen aus den Verlusten der SPD bei der Bürgerschaftswahl zieht. «Seine Enttäuschung war sehr groß, die Enttäuschung der SPD auch. So habe ich diese Partei noch nie erlebt», sagte Motschmann. Die Bremer CDU respektiere Böhrnsens Entscheidung und werde die Selbstfindungsphase der SPD nun genau beobachten.