Politik

Russland fordert von Schweden Abzug der Söldner aus der Ukraine

Russland fordert von Schweden, alle in der Ukraine kämpfenden Söldner unverzüglich zurückzurufen. Schweden selbst gibt die Anwesenheit der Kämpfer zu. Im Gegensatz zu schwedischen IS-Kämpfern in Syrien würden sie bei der Rückkehr in ihrer Heimat keine direkte Bedrohung darstellen, so Chef der schwedischen Sicherheitspolizei.
25.05.2015 02:20
Lesezeit: 1 min

Der russische Ombudsmann für die Menschenrechte, Konstantin Dolgow, wirft Schweden bezüglich des Ukraine-Konflikts eine Doppelmoral vor. In der Ukraine seien aktuell 30 schwedische Söldner aktiv und würden aufseiten Kiews gegen die Rebellen kämpfen.

Amnesty International habe unter anderem mehrmals über die Menschenrechtsverletzungen, Hinrichtungen und Kriegsverbrechen der Söldner berichtet, so Dolgow. Doch die Regierung in Stockholm unternehme nichts, was diesen Missstand aus der Welt schaffen könnte. „Stockholm ist über die schwedischen ,Dschihad-Teilnehmer‘ im Nahen Osten beunruhigt und will Ausreise-Verbote verhängen. Zur gleichen Zeit geben sich die schwedischen Behörden bezüglich der Rolle ihrer Bürger in der Ukraine, die Verbrechen begehen, völlig gleichgültig (…) Radikale Schweden dürfen keine Schandtaten im Nahen Osten ausüben, aber in der Ukraine soll dies zulässig sein?“, zitiert die Tass Dolgow.

Bereits im November 2014 hatte der Chef der schwedischen Sicherheitspolizei (Säpo), Anders Thornberg, bestätigt, dass sich 30 Schweden in der Ukraine befinden, um an den Kampfhandlungen gegen die Rebellen teilzunehmen. Allerdings würden diese Schweden bei ihrer Rückkehr in ihrer Heimat keine direkte Bedrohung für die innere Sicherheit darstellen. „Das Problem der schwedischen Rechtsextremisten, die in die Ukraine reisen, ist nicht so groß wie bei den IS-Rückkehrern aus Syrien (…) Natürlich erlernen sie in der Ukraine den Umgang mit Sprengstoff und Waffen und gehen an die Grenzen jedes menschlichen Verhaltens. Wenn sie den Willen haben, können natürlich auch sie innerhalb Schwedens gefährlich werden“, zitiert die Zeitung Expressen den Sicherheits-Chef.

Der deutsche Politologe und Nahost-Experte Michael Lüders sagt, dass derzeit auch 500 Söldner der Privat-Armee Academi, ehemals Blackwater, auf Seiten der Regierung in Kiew kämpfen würden. So kämpfen auch rechtsradikale Söldner aus Kroatien, Balten, Dänen, Finnen, Norweger, Polen, Italiener oder Franzosen aufseiten der Ukraine. Allerdings schließen sich auch internationale Söldner den Rebellen in der Ost-Ukraine an. Diese kommen vornehmlich aus dem linken bis linksradikalen Lager.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat beim jüngsten Gipfel in Riga dem schwedischen Premier Stefan Löfven ausdrücklich für dessen Unterstützung in der Krise gedankt, berichtet die ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform.

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