China hält seine Landeswährung Renminbi Yuan nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht mehr künstlich klein. Der Wechselkurs habe sich im vergangenen Jahr so entwickelt, dass nun nicht mehr von einer Unterbewertung, sondern einer fairen Bewertung gesprochen werden könne, sagte der zuständige IWF-Vizedirektor Markus Rodlauer am Dienstag in Peking. Nach einer Auswertung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat der reale effektive Wechselkurs des Yuan in den vergangenen fünf Jahren um 33 Prozent zugelegt.
Peking war von seinen westlichen Handelspartner und vom IWF seit langem vorgeworfen worden, den Wechselkurs künstlich niedrig zu halten, um sich Handelsvorteile zu verschaffen. Denn eine schwache Währung macht chinesische Produkte im Ausland billiger. In den vergangenen Jahren hatte China auch durch diesen Vorteil riesige Handelsüberschüsse eingefahren.
Die nunmehrige Erklärung ist ein überraschender Tiefschlag für den Dollar. Der Yuan wird damit mit hoher Wahrscheinlichkeit Teil des IWF-Währungskorbes. Mit diesem Schritt kommt China seinem Ziel näher, den Yuan als Weltwährung zu etablieren - und somit die Vorherrschaft des Dollar als einziger Weltwährung langfristig zu brechen.