Die deutsche Wirtschaft hat im April überraschend viel exportiert. Die Ausfuhren übertrafen das Vormonatsniveau um 1,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das war der dritte Zuwachs in Folge und zugleich der kräftigste in diesem Jahr. Ökonomen hatten nur ein Mini-Plus von 0,1 Prozent erwartet. Die Chancen für einen anhaltenden Aufwärtstrend stehen nicht schlecht, erhielt die Industrie doch zuletzt deutlich mehr Aufträge aus dem Ausland: Diese legten im April um 5,5 Prozent zu - vor allem wegen der höheren Nachfrage aus den Euro-Ländern.
Insgesamt verkauften die Unternehmen Waren im Wert von 100,4 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 7,5 Prozent mehr als im April 2014. Dafür sorgte vor allem die starke Nachfrage außerhalb der EU. Die Exporte dorthin legten um 11,8 Prozent zu, die in die Euro-Zone nur um 3,3 Prozent. Die Importe fielen im April überraschend um 1,3 Prozent zum Vormonat. Ökonomen hatten ein Wachstum von 0,5 Prozent vorhergesagt.
Auch wegen der Exporterfolge fuhren die deutschen Unternehmen ihre Produktion im April hoch. Industrie, Baubranche und Energieversorger stellten zusammen 0,9 Prozent mehr her als im Vormonat. Der Anstieg fiel fast doppelt so stark aus wie erwartet. Im März hatte es noch einen Rückgang von 0,4 Prozent gegeben. Die Industrieproduktion wuchs im April um 0,7 Prozent, da vor allem die Herstellung von Investitionsgütern wie Maschinen gesteigert wurde. Die Erzeugung im Baugewerbe stieg um 1,3 Prozent, die Energieproduktion um 1,4 Prozent.