Der Republikaner Jeb Bush hat seine Kandidatur zur US-Präsidentschaftswahl angekündigt. Er hat gute Chancen – und das ist eigentlich eine Schande für die USA, die sich in ihren frühen Jahren durch eine integre und demokratische Kultur ausgezeichnet hat und genau deshalb für viele Nationen zu Vorbild geworden ist.
Doch Jeb Bush ist das Gegenmodell zur Demokratie: Nicht, weil er einer Dynastie entstammt und man sich fragen muss, ob die USA nicht viele Leute hat, die Präsident werden könnten. Auch nicht, weil man sich darüber wundert, dass immer nur Leute kandidieren, die sich über das Geld definieren.
Jeb Bush ist vor allem deshalb ungeeignet, weil er im Jahr 2000 eine höchst unrühmliche Rolle gespielt hat, als sein Bruder George W. Bush die Wahl gegen Al Gore gewann: Entscheidend für den Sieg Bushs war eine Nachzählung im Bundesstaat Florida, in dem sein Bruder Jeb Gouverneur war. Bush siegte mit lediglich 537 Stimmen Vorsprung. Die Nachzählung war erst im Januar beendet, die Wahlen waren am 8. November gewesen.
Die offizielle Kommission für Bürgerrechte hatte schwere Anschuldigungen gegen Jeb Bush erhoben: Er habe durch grobe Nachlässigkeit die Verantwortung für ein verrottetes Wahlsystem zu tragen, bei dem zehnmal mehr Afro-Amerikaner an der Wahl gehindert wurden als Weiße. Der Bericht der Kommission kam zu dem Ergebnis, dass das Ergebnis mit dem knappen Vorsprung nicht dem Willen der Wähler entsprach. Die schlechteste technische Ausrüstungen hatte Wahlkreise mit einem besonders hohen Anteil an Schwarzen oder Hispanics.
Der Sieg von George W. Bush hat das Bild der USA in der Welt verändert: Eine von persönlichen wirtschaftlichen Interessen getriebene Clique usurpierte Washington und zettelte mit einer glatten Lügen den völkerrechtswidrigen Krieg gegen den Irak an, der zu einer Millionen Toten führte.
Jeb Bush wurde damals lediglich nicht verfolgt, weil ihm die Kommission nicht nachweisen konnte, dass er aktiv in die Manipulationen eingegriffen habe.