Politik

Syriza: Keine Mehrheit für EU-Deal im Zentralkomitee

Die Regierung von Alexis Tsipras steht vor dem Zerbrechen. Mehr als die Hälfte des Zentralkomitees lehnt die EU-Vereinbarung ab und spricht von einen Putsch gegen die gewählte Regierung. Durch den Rücktritt des Staatsministers der Finanzen muss nun eine zunehmend handlungsunfähige Regierung die schwerste Krise einer Demokratie in der EU seit ihrer Gründung managen.
15.07.2015 14:00
Lesezeit: 1 min

In Griechenland zerbricht die Syriza-Regierung: Die Mehrheit des Zentralkomitees ist gegen den EU-DEal: 108 von 201 Mitgliedern lehnen ihn ab.

Zwar sind nur wenige von ihnen Abgeordnete im Parlament, doch wird es für die Koalition immer schwerer, den Zusammenhalt zu sichern:

Zu selben Zeit verliert die Regierung in rasanten Tempo an Funktionsfähigkeit: Zu Mittag hat ein Staatssekretär im Finanzministerium seinen Job niedergelegt.

In der schwersten Krise einer europäischen Demokratie seit Jahrzehnten liegt das Schicksal damit allein in den Händen des unerfahrenen Finanzministers Euklid Tsakalatos, der in Oxord Ökonomie studiert hat, aber noch nie eine leitende Position in der Politik innehatte. In der Zentralbank sitzt als Gouverneur der frühere Finanzminister Yanis Storunaras, ein treuer Vasall von Ex-Premier Antonis Samaras. Unter seiner Führung hat die Merkel-Schwesterpartei Nea Dimokratia offenbar im Jahr 2014 heimlich genau jene Staatsfinanzierung mit der Notenpresse betrieben, die jetzt von Bundesbank-Chef Jens Weidmann empört abgelehnt wird.

Hier trifft sich der doppelte Irrsinn: Die Syriza hat keinen Plan B vorbereitet und kann daher nicht verhindern, dass die Banken von der EZB keine dauerhafte Garantie für Liquidität hat. Daher droht nun der totale Crash: Das korrupte griechische Staatswesen wird in Folge eines Banken-Crashs zusammenbrechen. Die Kosten dafür werden, wenn nicht rasch auf der Euro-Zeit jemand das Thema Einlagensicherung in die Hand nimmt, die kleinen Sparer, die privaten Haushalte und die Wirtschaft zahlen - und zwar mit einem Totalverlust.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...