Die bekanntesten Größen der Technologie-Branche fordern einstimmig ein Verbot von Killer-Robotern. Sie warnten vor einem neuen Wettrüsten, das die intelligenten Kampfmaschinen auslösen könnten. Mehr als 1000 Unterzeichner, darunter Hawkings, Musk und Wosniak, verfassten dazu einen offenen Brief.
Zwar sind Roboter-Soldaten bisher noch ein reiner Entwurf, allerdings legen die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Artifiziellen Intelligenz nahe, dass das Militär in wenigen Jahren soweit sein könnte, Maschinen selbstständig in den Kampf zu schicken.
Insbesondere die Militär-Roboter von Boston Dynamics (siehe Video oben) erregen derzeit immer wieder Aufsehen, ebenso wie der Einsatz bewaffneter Flugdrohnen zur Terrorbekämpfung in Kriegsgebieten - diese werden jedoch noch von einem Menschen ferngesteuert und handeln nicht autonom.
Die Warnung der Wissenschaftler richtet sich jedoch gegen die Entwicklung von Waffensystemen, die ohne jegliches menschliches Eingreifen selbstständig Ziele erfassen und angreifen können. Dies leite die „dritte Revolution der Kriegsführung“ nach der Erfindung des Schießpulvers und der Atomwaffen ein - es sei nur eine Farge der ZEit, bis sie in die falschen Hände gelangten: „Autonome Waffen sind ideal für Aufgaben wie die Destabilisierung von Nationen, die Unterdrückung von Völkern und das selektive Töten bestimmter ethnischer Gruppen“, so das Schreiben, das das Future of Life Institute veröffentlichte. Die Petition wurde offiziell auf einer AI-Konferenz in Buenos Aires vorgestellt.
Auch die UN hat wegen der Gefahr bereits im vergangenen Jahr eine Sonderkonferenz abgehalten, einer der Unterzeichner warnte, gegen ein robotisches Waffensystem stünde die Menschheit „äußerst wehrlos“ da, so ein Bericht der FT. Bereits jetzt sei die Hauptmotivation für die US-Waffenforschung, nicht von China oder anderen Konkurrenten bei der Entwicklung überholt zu werden – das klassische Wettrüsten also.
Die Wissenschaftler legen dar, „dass eine militärische Künstliche Intelligenz dem Wohle der Menschheit nicht dient.“ Allerdings lassen die Experten bei ihrem Appell eine Hintertür offen - intelligente Systeme könnten demnach auch dem Schutz von Menschenleben dienen. „Es gibt Wege, wie die AI das Schlachtfeld für Menschen sicherer machen kann, insbesondere für Zivilisten, ohne neue Werkzeuge zum Töten zu schaffen.“
Diese Unterscheidung ist umstritten, da die ethischen Maßstäbe ebenso vielfältig sind wie die Möglichkeiten zum Missbrauch: Das Pentagon etwa finanziert nicht nur die Entwicklung der Roboter-Waffen, sondern hat auch verschiedenste Universitäten damit beauftragt, Robotern den Unterschied zwischen Gut und Böse beizubringen. Ob die Einteilung des US-Ministeriums allerdings für eine universelle Roboter-Ethik taugt ist im Rest der Welt zumindest fraglich.
Wie schwierig es jedenfalls ist, eine einmal vorhandene Technologie vor Missbrauch zu bewahren, zeigt jüngst diese Video: Ein US-Teenager hatte seine Spielzeug-Drohne mit einer Waffe bestückt und so zum ferngesteuerten Tötungsroboter umfunktioniert: