Zentralbanken werden einer Studie der Deutschen Bank zufolge im Kampf gegen Kapitalabflüsse bis Ende nächsten Jahres Fremdwährungsreserven im Umfang von 1,5 Billionen Dollar verkaufen. "Die Gefahr ist, dass das tatsächlich noch schneller abläuft", sagte Währungsstratege George Saravelos, der die Untersuchung mitverfasst hat, am Dienstag. Schwellenländer wie vor allem China hätten zuletzt ihre Reserven reduziert, nachdem sie in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer mehr davon aufgebaut hatten.
China besitzt aktuell weltweit die höchsten Fremdwährungsreserven. Das Volumen liegt bei rund 3,65 Billionen Dollar. Es wird geschätzt, dass der größte Teil davon aus in Dollar denominierten Wertpapieren wie US-Staatsanleihen besteht. Derzeit versuchen viele Analysten abzuschätzen, wie stark die Konjunkturabkühlung und die Währungsabwertung in China, die sinkenden Rohstoffpreise sowie die Aussicht auf höhere US-Zinsen die weltweiten Reserven abschmelzen lassen. Vor kurzem hat China bereits US-Anleihen im Wert von 100 Milliarden Dollar verkauft.