Politik

Rätselhafter „Allahu Akbar“-Song stürmt Charts in Europa

Lesezeit: 1 min
28.11.2015 17:20
Ein merkwürdiger Song mit dem islamischen Gebetsruf ist bereits Nummer 1 auf Spotify in Großbritannien. Die Behörden sind leicht nervös: Der Song war einige Tage vor den Pariser Anschlägen erstmals in den Charts aufgestiegen.
Rätselhafter „Allahu Akbar“-Song stürmt Charts in Europa
Ein rätselhafter Song ist gerade der Renner auf Spotify. (Screeshot: Youtube)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die israelische Zeitung Yedioth Achronot berichtet vom merkwürdigen Aufstieg eines Songs, der von einem anonymen Künstler mit dem Namen „DJ Inappropriate“ hergestellt wurde. Unter dem Titel „„Allahu Akbar“ läuft eine etwas eklektisch gebaute, aber sehr sympathisch anmutende Musik (Video am Anfang des Artikels). Die Sicherheitsbehörden in Israel und Großbritannien sind nervös: Der Song ist bereits Nummer 1 in den Chart von Spotify für Großbritannien und Nummer Fünf in den Internationalen Charts. Den Messungen von Spotify zufolge wird der „Allahu Akbar“-Song am meisten in Oslo, Stockholm und London gespielt. Der Song ist sehr freundlich und gar nicht kämpferisch, woraus laut Ynet einige Beobachter schließen, es könnte sich um einen Protest von moderaten Muslimen gegen Radikale handeln.

Eigentlich ist der Ruf „Allahu Akbar“ nichts anderes als ein harmloser Gebetsruf. Doch die meisten der islamistisch eingeordneten Anschläge der jüngeren Vergangenheit wurden in irgendeiner Form mit diesem Ruf in Verbindung gebracht. Sowohl bei den Anschlägen auf Charlie Hebdo als auch im Bataclan soll einer der Killer „Allahu Akbar“ gerufen haben. Ob er deswegen wirklich Islamist ist, ist schwer zu beurteilen: Auch ein Profi-Killer kann sich diese beiden Worte merken.

Die Nervosität der Behörden rührt daher, dass der Song einige Tage vor den Pariser Anschlägen in den Charts hochgeschossen war. Belege dafür, dass es sich um einen Aufruf an Schläfer richten könnte, gibt es allerdings nicht.

Dennoch sind die internationalen Behörden besonders vorsichtig: Auf mehreren französischen Flughäfen hat die Polizei am Samstag arabische Aufschriften auf Kerosin-Tankern entdeckt, die in der Nähe von Flugzeugen von easyJet geparkt worden waren. Die Polizei gab nicht bekannt, welche Aussage die arabischen Schriftzüge enthalten haben. Ein ElAl-Flieger musste am Donnerstag seinen Start abbrechen, weil in der Nähe der Startbahn ein verdächtiges Auto mit belgischem Kennzeichen entdeckt worden war.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Clean Industrial Deal: Warum die EU jetzt handeln muss
26.12.2024

Vor fünf Jahren setzte die EU mit dem Europäischen Green Deal neue Maßstäbe im globalen Klimaschutz. Heute, angesichts wachsender...

DWN
Politik
Politik Papst eröffnet Heiliges Jahr mit Hoffnungsbotschaft
26.12.2024

Ein strammes Programm hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst an Weihnachten zu stemmen: Er eröffnete das Heilige Jahr der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland schafft Gasspeicherumlage ab: Entlastung für Nachbarländer, Mehrkosten für Verbraucher
26.12.2024

Deutschland verabschiedet sich von der umstrittenen Gasspeicherumlage an Grenzübergangspunkten zu Nachbarländern. Mit einer Änderung des...

DWN
Immobilien
Immobilien Sechs Jahre Mietenstopp: Können Mietpreiserhöhungen gesetzlich verboten werden?
26.12.2024

Der aktuelle Wohnmarkt bereitet Volk wie Bundesregierung Kopfzerbrechen. Laut Umfragen glauben immer weniger Deutsche daran, sich den Traum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kann Automatisierung die deutsche Industrie retten?
26.12.2024

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit Fachkräftemangel und explodierenden Kosten. Wie können Automatisierung und Robotik diese...

DWN
Politik
Politik Wahlforscher Jung: Die Union hat ein "Merz-Problem" - und Habeck eine gute Chance
26.12.2024

Es sei sehr wahrscheinlich, dass Unionskandidat Merz der nächste deutsche Bundeskanzler wird, sagt Wahlforscher Matthias Jung. Doch er...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Fünf Jahre Corona: Als Covid-19 die Welt in den Stillstand zwang
26.12.2024

Lockdowns, Masken, Grenzschließungen: Fünf Jahre nach dem Auftauchen der ersten Covid-19-Fälle hat die Corona-Pandemie weltweit ihre...

DWN
Politik
Politik Chaos und Dutzende Tote in Mosambik nach Wahlergebnis
26.12.2024

Seit der Verkündung des Wahlsiegs der Regierungspartei kommt es zu immer blutigeren Unruhen. Demonstranten befreien Gefangene und...