Die israelische Zeitung Yedioth Achronot berichtet vom merkwürdigen Aufstieg eines Songs, der von einem anonymen Künstler mit dem Namen „DJ Inappropriate“ hergestellt wurde. Unter dem Titel „„Allahu Akbar“ läuft eine etwas eklektisch gebaute, aber sehr sympathisch anmutende Musik (Video am Anfang des Artikels). Die Sicherheitsbehörden in Israel und Großbritannien sind nervös: Der Song ist bereits Nummer 1 in den Chart von Spotify für Großbritannien und Nummer Fünf in den Internationalen Charts. Den Messungen von Spotify zufolge wird der „Allahu Akbar“-Song am meisten in Oslo, Stockholm und London gespielt. Der Song ist sehr freundlich und gar nicht kämpferisch, woraus laut Ynet einige Beobachter schließen, es könnte sich um einen Protest von moderaten Muslimen gegen Radikale handeln.
Eigentlich ist der Ruf „Allahu Akbar“ nichts anderes als ein harmloser Gebetsruf. Doch die meisten der islamistisch eingeordneten Anschläge der jüngeren Vergangenheit wurden in irgendeiner Form mit diesem Ruf in Verbindung gebracht. Sowohl bei den Anschlägen auf Charlie Hebdo als auch im Bataclan soll einer der Killer „Allahu Akbar“ gerufen haben. Ob er deswegen wirklich Islamist ist, ist schwer zu beurteilen: Auch ein Profi-Killer kann sich diese beiden Worte merken.
Die Nervosität der Behörden rührt daher, dass der Song einige Tage vor den Pariser Anschlägen in den Charts hochgeschossen war. Belege dafür, dass es sich um einen Aufruf an Schläfer richten könnte, gibt es allerdings nicht.
Dennoch sind die internationalen Behörden besonders vorsichtig: Auf mehreren französischen Flughäfen hat die Polizei am Samstag arabische Aufschriften auf Kerosin-Tankern entdeckt, die in der Nähe von Flugzeugen von easyJet geparkt worden waren. Die Polizei gab nicht bekannt, welche Aussage die arabischen Schriftzüge enthalten haben. Ein ElAl-Flieger musste am Donnerstag seinen Start abbrechen, weil in der Nähe der Startbahn ein verdächtiges Auto mit belgischem Kennzeichen entdeckt worden war.