Israel und die Türkei haben sich nach Medienberichten grundsätzlich auf eine Normalisierung ihrer Beziehungen geeinigt. Israel werde Entschädigung für einen tödlichen Vorfall vor mehr als fünf Jahren zahlen, berichtete der israelische Rundfunk am Freitag. Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete allerdings einschränkend, die Verhandlungen dauerten noch an.
Israelische Soldaten hatten im Mai 2010 das unter der Flagge des Inselstaates Komoren fahrende Schiff Mavi Marmara aus der Türkei vor dem Gazastreifen geentert. Dabei waren zehn Türken getötet worden. Pro-palästinensische Aktivisten hatten trotz Warnungen versucht, eine von Israel verhängte Seeblockade vor Gaza zu durchbrechen.
Alle Klagen gegen Israel sollten eingestellt werden und die Botschafter beider Länder zurückkehren, berichtete der israelische Rundfunk. Die Entschädigungszahlungen belaufen sich nach Angaben der Zeitung «Haaretz» auf 20 Millionen Dollar. Diese sollten den Familien der getöteten Türken zugute kommen.
Als Teil der Vereinbarungen solle auch das ranghohe Hamas-Mitglied Saleh al-Aruri aus der Türkei verbannt werden. Es gebe zudem die Absicht, eine israelische Gasleitung in die Türkei zu verlegen. Die Gespräche sollten in den kommenden Wochen weitergehen. Israels Energieminister Juval Steinitz habe die Vereinbarung bereits begrüßt.